24.3.–10.5.2006

Opernprogramm

Die einzigartige chinesische Kunstform „Xiqu“, die Chinesische Oper, steht im Mittelpunkt von "China - Zwischen Vergangenheit und Zukunft": Keine andere Kunstform hat das internationale Bild Chinas so geprägt. Keine andere Kunstform ist auch auf einem solchen hochkulturellen Niveau tradiert und zugleich politisch so instrumentalisiert worden. Ihre Darsteller und deren Techniken und Fähigkeiten stehen auch heute noch im Mittelpunkt öffentlichen Interesses. Um die zeitgenössische Wiedergewinnung der Traditionen der unterschiedlichen Opernformen hat sich eine umfangreiche Diskussion entwickelt.


Stars der Chinesischen Oper

24.03.-09.04.2006

Das chinesische Musiktheater gehört zu den ältesten noch lebenden Theaterkulturen der Welt. Etwa 300 Stile werden, neben der bei uns meist nur bekannten „Pekingoper“ bis heute gespielt. Deren kunstvolle Gesangstechniken und kodifizierte Gesten perfekt zu beherrschen und doch neu und individuell gestalten zu können, stellt höchste Ansprüche an die Virtuosität des Schauspielers. Fünf berühmte Vertreter ganz unterschiedlicher Operntraditionen realisieren hier auf Einladung des HKW in ungewöhnlichen Monodramen ihre Vision eines zeitgenössischen Musiktheaters.

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Mei Lanfang

26. und 27.04.2006

In Kooperation mit der Komischen Oper Berlin wird eine große chinesische Operninszenierung nach Berlin geholt, die sich mit der legendären Gestalt des Operndarstellers Mei Lanfang auseinandersetzt. Der 1894 geborene und 1961 gestorbene Mei Lanfang gilt als einer der bedeutendsten Performer der Peking-Oper (Jingju). Die Oper „Mei Lanfang“ wurde von der derzeit bekanntesten Theaterregisseurin Chinas, Chen Xinyi, für das Pekinger Jingju-Ensemble inszeniert. Die Themen Tradition, Überlieferung und Erneuerung spiegeln sich nicht nur im Protagonisten Mei Lanfang, die Inszenierung selbst ist ein viel diskutiertes Beispiel für die Übersetzung traditioneller Formen in eine moderne, zeitgenössische Sprache.

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Fantasy of the Red Queen

09. und 10.05.2006

In Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern wird das Haus der Kulturen der Welt die Auftragsoper „Fantasy of the Red Queen“ von Liu Sola uraufführen. Hier steht Jiang Qing, die Frau Maos im Zentrum, die selbst Opernsängerin war. Jiang Qing ist als Propagandistin der Kulturrevolution mitverantwortlich für die Millionen von Opfern dieser Zeit und für die verheerenden Zerstörungen von Kunstwerken und Dokumenten der Musik- und Operntraditionen Chinas. Liu Solas Kammeroper ist eine Dekonstruktion der „Revolutionsoper“ Jiang Qings, zugleich aber auch ein historischer Versuch der Neuverortung junger Kunst in China.

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