Foto: Laura Fiorio
Padmini Chettur, Studie zu A Slightly Curving Place, 2020, Bild: Sara
Dodecahedron speaker installed at Anupu, Nagarjunakonda. Video: Umashankar Manthravadi

23.7.–20.9.2020

A Slightly Curving Place

Ausstellung, digitales Diskursprogramm, Publikationen

Hörstück auf Englisch
Videoinstallation ohne Sprache

23.07.–20.09.2020

Ausstellungshalle 2, Foyer

Der Ausdruck „Isipabbarabhumi“ aus dem Prakrit beschreibt in der Kosmologie des Jainismus einen besonderen Ort hoch über dem Himmel, der wie ein Sonnenschirm gebogen ist. Dort leben die körperlosen Seelen der Vollkommenen in ewiger Einsamkeit. Vom übrigen Kosmos getrennt, können sie keinen Kontakt zueinander aufnehmen, die anderen Seelen weder hören noch gehört werden.

In der Ausstellung A Slightly Curving Place entsteht ein bogenförmiger Ort nicht am Scheitelpunkt des Universums, sondern unter einer ambisonischen Klangkuppel. Hier kann sich ein Publikum versammeln, um einer Vergangenheit nachzuspüren, die heute nicht mehr hörbar ist. In einem anderen Raum rotiert ein tanzender Körper auf Projektionsleinwänden und malt ein Bild der Zeit, das in ein anderes übergeht.

A Slightly Curving Place antwortet auf experimentelle Ansätze des Klangarchäologen Umashankar Manthravadi. Ihr Zentrum bilden ein vielstimmiges, räumlich inszeniertes Hörstück und eine Videoinstallation, die Beiträge aus Literatur, Choreografie, Komposition, Tanz, Schauspiel, Musik, Fieldrecordings und Sounddesign zusammenbringen. Die Mitwirkenden greifen dabei nicht nur die Arbeit der anderen auf, sondern lassen weitere Anregungen einfließen und transformieren sie.

Die ambisonische Kuppel besteht aus 21 Lautsprechern und erzeugt ein dreidimensionales Klangfeld. Sie wird vom Fachbereich Audiokommunikation der Technischen Universität Berlin zur Verfügung gestellt.

Die Ausstellung entsteht unter Mitwirkung von und in Zusammenarbeit mit Umashankar Manthravadi, Bani Abidi, Mojisola Adebayo, Vinit Agarwal, Sukhesh Arora, Anurima Banerji, Lilia Di Bella, Moushumi Bhowmik, Madhuri Chattopadyay, Padmini Chettur, Arunima Chowdhury, Emese Csornai, Padma Damodaran, Hugo Esquinca, Jenifer Evans, Eunice Fong, Tyler Friedman, Janardan Ghosh, Brooke Holmes, Alexander Keefe, Sukanta Majumdar, Robert Millis, Farah Mulla, Rita Sonal Panjatan, Ayaz Pasha, TJ Rehmi, RENU, Uzma Z. Rizvi, Sara, Yashas Shetty, The Travelling Archive, Maarten Visser und anderen.

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Kuratiert von Nida Ghouse

Im Rahmen von Das Neue Alphabet