Zwei Seiten der Medaillen

Twin Peaks

Sa 10.12.2005
Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €, für eine Vorführung: 5 €, ermäßigt 3 €
Doron Solomons, Brothers in Arms, Copyright: Promo

Die Auseinandersetzung mit Selbstmordattentätern - ihren Motivationen, den Opfern und Zeugen - ist in sich selbst ein hochriskantes Unterfangen und hat gerade in der jüngsten Vergangenheit sowohl in Israel als auch weltweit für heftige Kontroversen gesorgt. Drei Filme stellen die Frage nach Beziehungen und Identitäten der Beteiligten und Betroffenen. Mit einem Gespräch zwischen den israelischen Journalisten Amira Hass und Igal Avidan sowie Kifah Marsawi, Kulturmanager und Journalist, Berlin und Baka el-Garbia. Moderation: Clemens Wergin, Meinungsredakteur des Tagesspiegels.


19h

Brothers in Arms (not a political film)

Video von Doron Solomons , Israel 2004, 16 min, OmeU

Eine kunstvoll inszenierte Kompilation aus Dokumentaraufnahmen, Inszenierungen mit Spielfiguren und virtuellen Computerwelten. Der Film erzählt das Verhältnis von Palästinensern und Israelis als tragikomische Geschichte siamesischer Zwillinge, die weder ohne noch mit einander auskommen.


No. 17

Dokumentarfilm von David Ofek , Israel 2003, 76 min, OmeU

Im Juni 2002 explodiert ein Linienbus, der von Tel Aviv nach Tiberias unterwegs ist. Bis auf einen können alle 17 Todesopfer identifiziert werden. Die Polizei vermutet, dass es sich um einen Gastarbeiter handelt und stellt die Ermittlungen ein. Doch David Ofek begibt sich auf die Suche nach „Nr. 17“. Eine filmische Reise durch die untersten Schichten der israelischen Gesellschaft.


21h

Paradise Now

Spielfilm von Hany Abu-Assad , Niederlande/Frankreich/Deutschland 2005, 90 min, OmU

Khaled und Said, seit ihrer Kindheit gute Freunde, sind dazu bestimmt worden, sich als Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft zu sprengen. Nach einer letzten Nacht im Kreise ihrer Familien, die nichts von der Mission wissen, werden sie als lebende Bomben an die Grenze gebracht. Doch die Operation verläuft nicht wie geplant: Voneinander getrennt und ganz auf sich allein gestellt, müssen sie ihrem Schicksal entgegentreten und sich und ihre Überzeugungen befragen lassen.

Publikumspreis der Berlinale 2005, nominiert für den Golden Globe 2006



Igal Avidan, Journalist, geboren 1962 in Tel Aviv.Igal Avidan lebt seit 1989 in Berlin. 1990 bis 1993 war er Deutschland-Korrespondent für Chadashot und Davar, 1994 als freier Journalist tätig für Haaretz und für die Wirtschaftszeitung Globes und von 1996 bis 2002 Deutschland-Korrespondent der Tageszeitung Maariv. Außerdem ist er seit 1990 freier Berichterstatter für Galei Zahal Radio sowie das Nachrichtenmagazin Jerusalem Report und veröffentlicht regelmäßig Artikel zum Thema Nahost in Zeitungen wie Die Welt, Cicero, Handelsblatt, Frankfurter Rundschau, Der Standard und tageszeitung.