Die Tänzerin, Choreografin und Kunsttherapeutin Laura Beaubrun fördert in dieser Movement Lecture die Verbindung von Körper, Stimme und Gemeinschaft und führt die Teilnehmer in die Lebensweise der Lakou ein. Beaubruns eigene prägende Jahre verbrachte sie in einem Lakou und wurden zum zentralen Element ihrer pädagogischen und künstlerischen Praxis, die ihrerseits darauf abzielt, die Menschheit, das Heilige und das Reich der Natur zu vereinen. 

Yanvalou ist ein traditioneller haitianischer Ritualtanz westafrikanischen Ursprungs, der die Traditionen verschiedener Völker vereint, die sich aus der Versklavung befreit haben. Seine wogenden, fließenden Körperbewegungen, die vom Kopf bis zum Becken reichen, ahmen die Wellen des Ozeans und andere Wasserelemente nach. Er wird vor allem zu Beginn von Vodou-Zeremonien aufgeführt und verkörpert die Dynamik der Heilung, der spirituellen Verbindung, der Zusammenarbeit und des Respekts vor den haitianischen Ahnen und kulturellen Wurzeln. Der Tanz ist ein wesentlicher Bestandteil des Rada-Ritus, der den Lwas (Geistern) dieses Pantheons gewidmet ist. Einer dieser Lwas ist Damballa, die typischerweise als Schlange dargestellt wird, die in den Bäumen lebt – Yanvalou ist dieser Gottheit gewidmet, die als Urschöpferin allen Lebens und als Quelle des Friedens und der Ruhe gilt. Er entfaltet sich in einem fließenden, kreisförmigen Tanz, in dem Körper und Geist in einen Dialog treten, ein dynamischer Ausdruck von Weichheit und Fluss, der der Starrheit sanft entgegenwirkt.

Beaubruns Bewegungsvortrag nutzt Tanz, Perkussion und Gesang sowie verschiedene Praktiken des Zuhörens, der Entspannung, des Spürens und des Lernens, um sich mit der haitianischen Kultur und Spiritualität zu verbinden. Die Session umfasst Einführungen in die Ursprünge und dieheiligen Bedeutungen von Yanvalou und Lakou.

Außerdem ist Beaubrun Mitglied der Familie, die die legendäre Band Boukman Eksperyans gegründet hat, und tritt mit ihnen bei ihrem Konzert am zweiten Tag von Bwa Kayiman – Lakouzémi auf.