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Almost Blind. Chile 1973/2023

Vorträge, Lesungen, Screenings, Gespräche im Gedenken an diesen 11. September

11.9.2023

Textil: Andrea Álvarez, Copyright: Ximena Goecke

Textil: Andrea Álvarez, Copyright: Ximena Goecke

Am 11. September 2023 veranstaltet das HKW einen multidisziplinären Tag des Gedenkens an den Staatsstreich von 1973 in Chile. Im Mittelpunkt steht eine Untersuchung der Rolle, die kulturelle Erinnerung und postmemory, das Fortwirken des Geschehens in den nachfolgenden Generationen, fünfzig Jahre nach diesem soziopolitischen und wirtschaftlichen Bruch für die Versöhnung, Transformation und Wiederherstellung Chiles spielt. Bei diesem Treffen geht es auch um die Auswirkungen des Staatsstreichs in Chile auf den Rest der Welt - politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und anderweitig.

Almost Blind. Chile 1973/2023 greift die Metapher einer fast blinden Gestalt auf, die in Gabriela Mistrals posthum veröffentlichten Gedichtband Poema de Chile (1967) die Landschaften durchstreift. Gleichzeitig verweist der Titel auf die Ereignisse rund um den sozialen Aufstand im Land von 2019/20. Die gezielte Verletzung der Augen junger Demonstrant*innen wurde hier zum vorherrschenden Mittel der Repression. Ausgehend vom Ansatz der postmemory untersucht Almost Blind den traumatischen Putsch von 1973 und seine Nachbeben in heutigen Kämpfen.

Die Auswirkungen der Ereignisse von 1973 auf die sozialen Kämpfe der Gegenwart und die gespenstische Anwesenheit der Diktatur im neoliberalen Chile der letzten Jahre bilden den Ausgangspunkt für einen Dialog über die Verpflichtung, nicht zu vergessen. Indem es unterschiedliche Generationen und Exil-Communitys miteinander ins Gespräch bringt und verschiedene Ansätze von Wissenstransfer und Erinnerungspolitik aufgreift, ermöglicht Almost Blind eine vielstimmige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und möglichen Zukünften. 

Sprachen: Spanisch und Deutsch mit Simultanübersetzung in Spanisch, Deutsch und Englisch