Theater

Die Schwalbe (Jebi)

The National Changgeuk Company of Korea, Regie: Lee Youn-taek

Fr 16.9.2005
20h
Sa 17.9.2005
20h
Eintritt: 13 €, ermäßigt 10 € Kombi-Ticket für alle koreanischen Tanz- und Theaterveranstaltungen: 30 €, ermäßigt 22 €
Nationaltheater Korea, Die Schwalbe, Copyright: Promo

Das Musiktheaterstück „Die Schwalbe“ des wohl bekanntesten koreanischen Regisseurs Lee Youn-taek ist ein Stück Vergangenheitsbewältigung: Die Verbrechen der japanischen Okkupation Koreas werden in das 17. Jahrhundert und in den Rahmen einer Liebestragödie verlegt. Die Inszenierung hat die Form des koreanischen Musiktheaters Changgeuk, eine Kombination aus epischem Sologesang, Schauspiel und Erzählung. Lee Youn-taek experimentiert zugleich mit japanischen und westlichen Bildern und Klängen.

„Mein stürmischer Versuch mit dieser Inszenierung: ich wollte aus der ,Schwalbe' für das koreanische Musiktheater Changgeuk das machen, was Puccinis ,Madame Butterfly' für die westliche Oper ist.“ (Lee Youn-taek)

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gilt nach der japanischen Invasion des Landes die Frau des koreanischen Soldaten Yi als vermisst. Auf einer Japanreise jedoch findet er sie wieder; sie ist mittlerweile mit einem Samurai verheiratet, dem sie von einem General geschenkt wurde. Die Frau, zerrissen zwischen dem geliebten Mann in Korea und der neuen Familie in Japan, nimmt sich am Ende der tragischen Liebesgeschichte das Leben.

Man ist „überwältigt von der sinnlichen Fülle, Strenge wie Wildheit dieses Musiktheaters … Plötzlich wird einem wieder klar, warum Brecht vom asiatischen Theater so fasziniert war, das er als ein überaus virtuoses, unmittelbar packendes Spektakel und zugleich als Urmodell „epischer“ Bühnenkunst begriff“ (Gerhard R. Koch über die Premiere in Seoul, FAZ 20.11.2004). Gemeinsam mit seiner Hauptdarstellerin, der berühmten, in Korea äußerst populären Pansori-Sängerin Ahn Sook-sun hat Regisseur Lee Youn-taek für die Inszenierung die Form des koreanischen Musiktheaters Changgeuk gewählt. Changgeuk basiert auf der uralten Gesangskunst des Pansori - eine Kombination aus epischem Sologesang, Schauspiel und Erzählung. Gleichzeitig experimentiert die Inszenierung mit japanischen und westlichen Bildern und Klängen - nicht zuletzt hierin ist der Grund dafür zu suchen, dass das Stück in Korea, wo die schmerzlichen Erinnerungen an die japanische Okkupation im zweiten Weltkrieg noch lange nicht vergessen sind, durchaus kontrovers diskutiert wurde.

Anmerkung des Regisseurs

Biographie Lee Youn Taek

Kurzes Glossar koreanischer Musikinstrumente

Im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen, die unterstützt werden durch die Stiftung deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB).