Werkstatt für Schüler

Ricardo Azevedo: Das große Spiel und das kleine Rund

Eine literarische Reise in die Welt des Fußballs.

Do 7.9.2006
Staatliche Museen zu Berlin_Ethnologisches Museum
10.30–12.30h

2 x 4.-6. Klasse / geschlossene Veranstaltung / Anmeldung erforderlich unter (030) 27 87 86 66

Ricardo Azevedo, Copyright: Marcelo Uchoa

Ricardo Azevedo gehört zu den populärsten und renommiertesten Kinderbuchautoren und Illustratoren Brasiliens. Er thematisiert in seinen Büchern die Lebenswelt junger Heranwachsender, aber verweigert sich einer Idee eines rein kindlichen Universums. Seine Literatur spiegelt die universellen Fragen und Probleme des Lebens, Träume und Ängste, Leidenschaften und Hoffnungen, die Jung und Alt gleichermaßen bewegen.

Pedro hat nicht viel, worauf er stolz sein kann. Sein Vater hat die Familie verlassen, er selbst lebt mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Er ist nicht besonders gut in der Schule und seine heimliche Liebe Camilla wird ihn wohl niemals erhören. Und nun nisten sich auch noch Läuse auf Pedros Kopf ein! Die Haare müssen ab und Pedro fortan mit einer grünen Wollmütze in die Schule! Ausgerechnet grün, der Farbe des verhassten Konkurrenzteams der Corinthians de São Paulo, seinem Lieblingsfußballclub! Denn Pedros ganze Liebe gilt dem Fußball. Dem brasilianischen Kinder- und Jugendbuchautor Ricardo Azevedo kam die Idee zu Pedros Geschichte, als er einem brasilianischen Straßenjungen begegnete, der ein Conrinthians-Trikot.

Azevedo liest aus "Pedro träumt vom großen Spiel" und spricht mit Kindern über Fußball, Freunde, Hobbies und Begegnungen mit anderen Kulturen. Anschließend folgt ein gemeinsamer Rundgang durch die Sonderausstellung "BallArbeit. Spielkulturen im Museumsquartier Kunst und Kulturen der Welt": Veranschaulicht werden Facetten des Ballspielen - vom rituellen Kontext über das Thema des Spiels als Kriegsersatz sowie das Ballspiel als Ausdruck von Status und Macht oder als Faktor für Gemeinschaft und Austausch.


Über Ricardo Azevedo:

Sein Debüt gab Ricardo Azevedo 1980 mit dem Bilderbuch „O peixe que podia cantar“ (Der Fisch, der singen konnte). Seither sind mehr als 100 Bilder-, Kinder- und Jugendbücher sowie Lyrikbände erschienen, die international verlegt wurden. Bereits als junger Erwachsener begann er Erzählungen und Märchen zu sammeln und setzt sich immer wieder mit der mündlichen Erzähltradition Brasiliens auseinander. So hat er in „Contos de Espanto e Alumbramento“ (Unheimliche und erleuchtende Geschichten) populäre Erzählungen modern und poetisch nacherzählt. Neben dem Schreiben und Illustrieren gilt seine Leidenschaft dem Fußball, um den es auch in seinem Buch Pobre Corinthiano Careca (1995, deutsch: Pedro träumt vom großen Spiel, 1997) geht, der mit dem Kritikerpreis der Stadt São Paulo ausgezeichnet wurde. Inspiriert von der Begegnung mit Straßenkindern erzählt Azevedo von Pedro, der sich in Tagträumen rund um seinen Lieblingsverein Corinthians de São Paulo verliert. Pedro lebt mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen, ist unglücklich verliebt, hat Probleme in der Schule ...

Als Autor der Buchreihe „Fura-Bolo“ (Zeigefinger), einer Initiative der Cargill-Stiftung, engagiert sich Ricardo Azevedo für einen freien Zugang von Kindern zu Büchern, zu Geschichten und Poesie.



Eine Veranstaltung des internationalen literaturfestivals berlin im Rahmen des Projektes "Copa da Cultura - Brasilien und Deutschland 2006" in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt und dem Ministério da Cultura do Brasil.