Internationaler Literaturpreis 2025: Die Jury
19.3.2025
Internationaler Literaturpreis
Preis für übersetzte Gegenwartsliteraturen
Der diesjährigen Jury des Internationalen Literaturpreises gehören an: Asal Dardan, Cia Rinne, Deniz Utlu, Elisabeth Wellershaus, Hannes Langendörfer, Khuê Phạm und Paula Fürstenberg.
Die Shortlist wird am 27. Mai 2025 im Haus der Kulturen der Welt (HKW) bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet am 17. Juli 2025 im Rahmen eines Sommerfests statt.
Zum siebzehnten Mal wird 2025 der Internationale Literaturpreis (ILP) verliehen. Er zeichnet ein herausragendes Werk der internationalen Gegenwartsliteraturen und seine Erstübersetzung ins Deutsche aus. Dieser doppelte Fokus macht ihn in der deutschen Preislandschaft einzigartig.
Der Internationale Literaturpreis konzentriert sich auf heterogene Formen zeitgenössischen Erzählens und nimmt die Beziehungen von Texten und Wirklichkeiten sowie den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen in den Blick. Mit dem Fokus auf Übersetzungen verfolgt er das Ziel, nationale Kanonisierungen und begrenzte Verständnisse des Literarischen zu überwinden und damit den aktuellen Bedingungen des literarischen Schaffens in einer von vielfältigen kulturellen Verflechtungen geprägten Welt Rechnung zu tragen.
Seit 2023 können auch deutsche Erstübersetzungen internationaler Lyrik eingereicht werden. Dotiert ist der Internationale Literaturpreis mit 35.000 Euro (20.000 Euro für Autor*in, 15.000 Euro für Übersetzer*in).
Die Liste der bisherigen Preisträger*innen ist ein Zeugnis für den Reichtum zeitgenössischer Literatur weltweit und für die Produktivität des literarischen Übersetzens im deutschsprachigen Raum.
Die Jury 2025
Asal Dardan, 1978 in Teheran geboren, ist Autorin und Publizistin. Für ihren Text Neue Jahre wurde sie 2020 mit dem Caroline-Schlegel-Preis für Essayistik ausgezeichnet. Ihr Essayband Betrachtungen einer Barbarin wurde 2021 für den Deutschen Sachbuchpreis und 2022 für den Clemens-Brentano-Preis nominiert. Ihr zweites Buch Traumaland ist im Januar 2025 im Rowohlt Verlag erschienen. Als Übersetzerin hat sie u.a. Werke von Namwali Serpell und Chimamanda Ngozi Adichie vom Englischen ins Deutsche übertragen. Sie lebt in Berlin und auf der schwedischen Insel Öland.
Cia Rinne, 1973 in Göteborg geboren, ist Dichterin und Künstlerin. Sie studierte Philosophie und Sprachen in Frankfurt, Helsinki und Athen und ist Autorin konkreter, minimalistischer und mehrsprachiger Poesie wie l’usage du mot (2017) und sentences (2019) sowie von Libretti wie Wasting my Grammar (2024) für das Ensemble Neue Vocalsolisten. Ihre Arbeiten wurden international in Galerien und Museen ausgestellt, zuletzt in der Marabouparken konsthall in Stockholm 2024 und im Rauma Art Museum 2025. Ihr Werk wurde mit dem Prix littéraire Bernard Heidsieck-Centre Pompidou ausgezeichnet. Rinne lebt und arbeitet in Berlin.
Deniz Utlu, 1983 in Hannover geboren, veröffentlichte die Romane Die Ungehaltenen (2014), Gegen Morgen (2019), Vaters Meer (2023). Seine Arbeit wurde vielfach gewürdigt, etwa mit dem Bayerischen Buchpreis, dem Literaturpreis der Literatour Nord, dem Alfred-Döblin-Preis, u.a. Bühnenadaptionen 2015 im Maxim Gorki Theater und 2024 im Schauspiel Hannover. Außerdem veröffentlicht Utlu politische und poetologische Essays. Er lehrte literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, am Institut für Sprachkunst, Wien sowie an der UdK in Berlin. Bis 2014 gab er 10 Jahre lang das Kultur- und Gesellschaftsmagazin freitext heraus.
Elisabeth Wellershaus, 1974 in Hamburg geboren, ist Autorin und Journalistin. Ihr Buch Wo die Fremde beginnt (2023) war für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Sie war Jurymitglied der Theaterförderung Szenenwechsel der Robert Bosch Stiftung und arbeitete als Redakteurin u.a. für Le Monde diplomatique, das Kunstmagazin Contemporary And und die feministische Kolumne 10nach8. Zusammen mit Caroline Kraft hat sie die Anthologie Politisch, poetisch, polemisch – Texte zur feministischen Gegenwart (2025) herausgegeben. Wellershaus lebt und arbeitet in Berlin.
Hannes Langendörfer, 1975 in Heidelberg geboren, ist Literaturübersetzer und Moderator. Er übersetzt Belletristik, Lyrik und Theater und hat unter anderem Werke von Madame Nielsen, Søren Ulrik Thomsen und Stine Pilgaard ins Deutsche übertragen. 2022 und 2023 war er Mitglied der Jury des REBEKKA-Übersetzerpreises. Langendörfer lebt und arbeitet in Berlin.
Khuê Phạm, 1982 in Berlin geboren, ist eine preisgekrönte ZEITmagazin-Redakteurin und Buchautorin. 2012 veröffentlichte sie mit Alice Bota und Özlem Topçu Wir neuen Deutschen, das von Einwandererkindern und ihrem Platz in Deutschland handelt. Ihr Debütroman Wo auch immer ihr seid (2021) ist von ihrer vietnamesischen Familie inspiriert. Er wurde als Tanztheater adaptiert und erschien 2024 als Brothers and Ghosts in Großbritannien, Australien und den USA. Sie ist außerdem Gründungsmitglied des PEN Berlin. Phạm lebt und arbeitet in Berlin.
Paula Fürstenberg, 1987 in Potsdam geboren, ist Schriftstellerin. Sie studierte am Schweizerischen Literaturinstitut und an der Humboldt-Universität. Ihr Debüt Familie der geflügelten Tiger erschien 2016 und wurde ins Französische übersetzt. 2024 folgte ihr zweiter Roman Weltalltage. Für ihre Arbeit wurde sie mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet, zuletzt von der Villa Aurora in Los Angeles und dem Deutschen Literaturfonds. Sie schreibt Prosa und Essays, darüber hinaus arbeitet sie als Kuratorin, Lehrende und Herausgeberin und ist Teil verschiedener künstlerischer Kollektive. Fürstenberg lebt und arbeitet in Berlin.
Einreichungen
61 Verlage reichten 118 Bücher ein, die aus 29 Sprachen ins Deutsche übersetzt wurden. Bis zum 20. Januar 2025 konnten Verlage, die internationale Literatur in deutscher Übersetzung publizieren, bis zu drei Titel vorschlagen. Aus allen Einreichungen nominiert die unabhängige Jury zunächst eine Shortlist und kürt in einem zweiten Schritt das Preisduo aus Autor*in und Übersetzer*in.
Termine
Dienstag, 27. Mai 2025: Bekanntgabe der Shortlist
Donnerstag, 17. Juli 2025: Feierliche Preisverleihung im HKW
Mehr Informationen: hkw.de/literaturpreis
Partner
Der Internationale Literaturpreis wird vom Haus der Kulturen der Welt (HKW) und der Stiftung Elementarteilchen (Hamburg) verliehen.
Informationen zum Besuch
Öffnungszeiten
Mi.–Mo. 12:00–19:00
Längere Öffnungszeiten an Veranstaltungstagen
Freier Eintritt immer montags und an ausgewählten Sonntagen
Kinderbetreuung mit Programm
Das HKW bietet zu vielen Programmen kostenlose Kinderbetreuung an. Weitere Informationen auf hkw.de
Aktuelle Informationen zu Besuch und Zugänglichkeit.
Das Restaurant Weltwirtschaft ist täglich ab 12 Uhr geöffnet.
Kontakt
Jan Trautmann
Pressesprecher
Lead Communications Officer
Haus der Kulturen der Welt (HKW)
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
T: + 49 (0) 30 397 87 157
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