Eine lange Nacht, die sich um queere Ahn*innen, historische Leerstellen und die Möglichkeiten dreht, Verbindungen zu nicht-menschlichen Größen, Indigenem Wissen, den fluiden, sinnlichen und fantastischen Dynamiken der Mythen und den irdischen Manifestationen des Planeten oder sogar des Kosmos herzustellen. Der Titel des Programms ist einer Zeile aus HIYAS (GEMS) entlehnt, einem Werk der philippinischen Dichterin Jaya Jacobo, das auf www.hkw.de nachzulesen ist. Das HKW-Gebäude wurde ursprünglich auf den Namen „Schwangere Auster“ getauft. Darauf nimmt Joshua Serafin Bezug in seiner Performance VOID, die in Deutschland Premiere feiert, und Assoziationen zu dieser erwartungsvollen Molluske wecken möchte. Das Gespräch Birds of Paradise Can Fly verbindet die Arbeit der Drag-Ikone Joaquin La Habana mit einer jüngeren Generation nicht geschlechtskonformer Künstler*innen, die Querverbindungen über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg schaffen. Der letzte Teil des Abends, Ladyboys United, beleuchtet die Besonderheiten queerer Communitys in Südostasien. Auf dem Gelände des HKW stand früher Magnus Hirschfelds Institut für Sexualforschung (1919–1933), eine wegweisende Einrichtung, an der queere Menschen Unterstützung jedweder Art erhalten konnten, einschließlich geschlechtsangleichender Behandlungen. An dieses Erbe knüpft der Abend an, als Konsolidierung von Queerness, die ähnliche Qualitäten wie eine Perle hat: ein Verteidigungsmechanismus, eine Wunde, eine Möglichkeit, das Innere mit dem Äußeren zu verbinden, eine so zarte wie kostbare Schönheit.

 

Fr., 23.6.2023 19:30
Birds of Paradise Can Fly
Joaquín La Habana im Gespräch mit Eike Wittrock, begleitet von Rasiel Almanza Cairo

Fr., 23.6.2023 21:00
VOID
Joshua Serafin
Performance

Fr., 23.6.2023 22:00
Ladyboys United
Kurzfilmprogramm, mit einem Gespräch mit Ragil Huda (auf Englisch)

Freier Eintritt für alle Veranstaltungen

 

Beitragende Künstler*innen:

Rasiel Almanza Cairo, Ragil Huda, Alex Zhang HuntaiJoaquín La Habana, Joshua Serafin, Sarnt Utamachote, Kei Watanabe, Eike Wittrock