Der Künstler, Forscher, Dub-Poet und Afro-Futurist Antonio Jose Guzman befasst sich mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit und Begriffen wie Gemeinschaft, Identität und Abstammung. Seine multidisziplinären Arbeiten entstehen in Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte von Textilien, Erinnerung und Zeit. Dabei lässt er sich von diasporischen Identitäten inspirieren und stellt die positive Rolle von Migration und gemeinschaftsbildendem Engagement in den Mittelpunkt. In Transatlantic Stargate reinterpretiert Guzman die koloniale Herkunft indigoblauer Textilien, um die sich auf den gesamten Raum des Black Atlantic erstreckende Kolonial- und Sklavereigeschichte der Niederlande kritisch zu beleuchten. Diese Textilien, die mit symbolischer, spiritueller und historischer Bedeutung, mit Erzählungen und Erinnerungen an die Diaspora, an alte Geister und heilige Mächte aufgeladen sind, erfuhren während des Handels mit versklavten afrikanischen Menschen einen bedeutenden Wertzuwachs. Transatlantic Stargate basiert auf dem Installations- und Performance-Projekt Messengers of the Sun (2023), das Guzman mit Iva Jankovic konzipierte. Für O Quilombismo präsentieren sie ein neues Arrangement eigens hergestellter Textilien, die in der traditionellen Indigo-Blockdrucktechnik Ajrakh gefärbt wurden. Wie schon bei früheren Werken kooperierten Guzman und Jankovic mit dem Team von Sufiyan Ismail Khatri im indischen Ajrakhpur. Das 4.000 Jahre alte Ajrakh ist mehr als eine Drucktechnik; im Geiste des Quilombismo ist es eine Lebens- und Lernweise, die über Generationen hinweg mündlich weitergegeben wurde.

In Auftrag gegeben vom Haus der Kulturen der Welt (HKW), produziert von Antonio Jose Guzman, Iva Jankovic und HKW, mit Unterstützung durch den Mondriaan Fund, Amsterdam, 2023.

Werk in der Ausstellung: Transatlantic Stargate (2023), indigo-gefärbte Textilien, 5 × 5 m. Courtesy Antonio Jose Guzman und Iva Jankovic