Tuli Mekondjo, Hermosa Intervención und Lisa Hilli eröffnen feministische Perspektiven auf Restitutionspraktiken jenseits des restriktiven Rahmens institutionalisierten Eigentums und des westlichen Archivierungswahns. Sie legen den Schwerpunkt auf Fragen von Verlust und Restaurierung, von Erinnerung und Wiedererschaffung, von Verkörperung und Sozialisierung. Tuli Mekondjo, die mit und gegen koloniale Archive arbeitet, stellt ihren künstlerischen Ansatz und ihr Engagement für Fruchtbarkeitspuppen vor, deren Herstellung bis zur deutschen Kolonialisierung in Namibia eine gängige und gemeinschaftliche Praxis war. Das afro-uruguayische Frauenkollektiv Hermosa Intervención diskutiert über die rassistischen Nar-rative in ihrem Umfeld und die Notwendigkeit, afro-lateinamerikanische Erfahrungen zu rekonstruieren und zu präsentieren, um ein Zeichen gegen neokoloniale Hegemonie zu setzen. Lisa Hilli befasst sich mit der Geschichte des Widerstands frauengeführter Bewegungen in Melanesien, in denen sie Vorläuferinnen heutiger Kämpfe sieht, gerade was die (Un-)Sichtbarkeit Schwarzer und melanesischer Frauen betrifft.