Middle Ground: Interaktionen, Transaktionen, Wechselseitigkeiten
Mit Lubi Barre und Sharmaine Lovegrove, moderiert von Kenan Khadaj und Dzekashu MacViban
Gespräch
Sa., 11.10.2025
14:00–15:00
Safi Faye Saal
Auf Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche und Portugiesische
Eintritt frei

Foto: Malte Seidel
Bei diesem Panel kommen zwei führende Persönlichkeiten aus dem Verlagswesen und der kuratorischen Praxis zusammen, um gemeinsam einen Blick zurück auf die ersten beiden Ausgaben von Middle Ground zu werfen. Ausgehend von den beiden in Kürze erscheinenden Publikationen zu diesen Festivalausgaben, Middle Ground: PREE, Carribean Writing und Middle Ground: Hargeysa International Book Fair widmet sich das Gespräch den Prozessen, Kooperationen und Ideen, die diese Ausgaben geprägt haben. Neben Höhepunkten der jeweiligen Festivals enthalten beide Publikationen auch neu in Auftrag gegebene Werke.
Im Jahr 2023 näherte sich Middle Ground: PREE. Caribbean Writing den karibischen Literaturen über einen Fokus auf kreolische Sprachen, mündliche Traditionen und die politischen Aspekte des Verlegens und Veröffentlichens. Im Folgejahr widmete sich Middle Ground: Hargeysa International Book Fair dem Horn von Afrika und dem Indischen Ozean als Regionen des Austauschs, die durch Handel, Migration und Lyrik in ihrer Rolle als Vermittlerin von Gesellschaftsphilosophie geprägt werden. In beiden Fällen tritt das Erbe des Kolonialismus als verbindendes Merkmal zutage. Es drängt die Literatur dazu, sich an die Vergangenheit zu erinnern, sie für neue Deutungen zugänglich zu machen, sowie ihre Nachwirkungen auf die Gegenwart zu analysieren.
Diese Überlegungen zeigen, wie Middle Ground Verbindungen zwischen verschiedensten Orten der literarischen Produktion herstellt, nämlich, indem das Festival untersucht, wie das Fortbestehen kolonialer Geschichten, die Vitalität mündlicher und kreolischer Traditionen und der Austausch von Ideen über Meere und Grenzen hinweg bis heute die literarische Praxis prägen. Das Gespräch stellt Middle Ground als ein lebendiges Archiv vor, das durch die Stimmen der Teilnehmer*innen und die Zusammearbeit mit verschiedenen Communitys ständig neu geschrieben wird. Auf diese Weise stellt das Festival Konstellationen von literarischer Hegemonie infrage und macht sich stattdessen für ein relationales und situatives Verständnis von pluralen Literaturen stark.