Rechte Politik ist in Deutschland kein Randphänomen mehr. Wahlerfolge der AfD, Angriffe auf Politiker*innen und Gewalt gegen linke Zentren deuten auf ihre Allgegenwärtigkeit hin. Besonders junge Menschen zwischen 18 und 25 wählen überdurchschnittlich oft AfD. Ein Grund: Rechte Akteure nutzen Social Media, vor allem TikTok. Sie setzen auf jugendkulturelle Formate wie Memes, Reels oder #GRWM-Videos, arbeiten mit subtilen Codes und transportieren Themen wie Ausgrenzung, Migrationsfeindlichkeit und Verschwörungserzählungen. Die Inhalte wirken unterhaltsam, vereinfachen komplexe Fragen und inszenieren sich als rebellisch und „gegen den Mainstream“. Offene Hassrede wird vermieden – stattdessen treten Botschaften als Lifestyle-Content auf, der schrittweise Demokratie und Vielfalt in Frage stellt.

Im Workshop analysieren die Teilnehmenden, wie solche Inhalte funktionieren, welche Themen und Narrative sie nutzen und wie sie gezielt junge Zielgruppen ansprechen. Typische Muster wie Vereinfachung, Freund-Feind-Bilder, Humor, Memes und scheinbar harmlose Lifestyle-Elemente werden sichtbar. Anhand ausgewählter Beispiele werden Strategien, Emotionen sowie visuelle und sprachliche Mittel besprochen. So wird nachvollziehbar, warum rechte Akteur*innen online so wirksam sind. Der Workshop ist mit einem interaktiven Besuch der Ausstellung Global Fascisms und der Auseinandersetzung mit einzelnen Werken verbunden, in denen die besprochenen Themen und Narrative ebenfalls verhandelt werden.

Zum Abschluss geht es um Gegenstrategien: Erfolgreiche Best-Practice-Beispiele zeigen, wie man rechten Social-Media-Inhalten aktiv begegnen kann. Ziel ist es, Medienkompetenz zu stärken, rechte Strategien zu entlarven und die eigene Handlungsfähigkeit zu fördern.