Im Anschluss an den Workshop Zwölf Grad unter dem Horizont gehen Marilu Chiofalo, Professorin für Theoretische Physik der kondensierten Materie, und Ale de la Puente, Künstlerin und ehemalige Stipendiatin des Studio Quantum, im Gespräch der Frage nach, welche Rolle Kooperationen zwischen Künsten und Wissenschaften im und für das Quantenzeitalter spielen. Das Gespräch legt den Schwerpunkt auf Zugänglichkeit, Kreativität und die Bedeutung des Körpers für das Verstehen und greift dabei einige der Erfahrungen des Workshops auf, um den Beitrag der Künste bei der Weiterentwicklung des Wissens – und insgesamt ihre prägende Kraft – im Bereich der Quantenwissenschaft und -technologie zu thematisieren.

Inwiefern könnte künstlerische Praxis dabei helfen, ein Gefühl für die seltsamen Phänomene der Quantenverschränkung, der Unschärferelation und der Quantenüberlagerung zu entwickeln? Welche ästhetischen und philosophischen Fragen ergeben sich aus Quantentechnologien, die eines Tages in der Lage sein könnten, die Grenzen zwischen Beobachter*in und System, Simulation und gelebter Erfahrung zu verwischen? Und da unser Verständnis von Zeit, Materie und Ursprung durch die jeweiligen Kosmologien bedingt ist, die uns als irdische Wesen verorten, wie könnten Künstler*innen (neue) Vorstellungen vom Universum entwickeln, wenn es zugleich unermesslich groß und zutiefst miteinander verwoben ist?