In enger Zusammenarbeit mit Angehörigen der haitianischen Diaspora erzählt der in Toronto lebende Pädagoge, Künstler und Filmemacher Ésery Mondésir von den Erfahrungen seiner Community. Er erkundet, wie institutionelle und informelle Archive persönliche Erinnerungen und ein kollektives Gedächtnis formen, und untersucht, welchen Erzählungen und Zwecken dieses Gedächtnis dient. Mondésir präsentiert im Rahmen des Programms zwei Filme seiner Radical Empathy Trilogy.

In dem als Videoinstallation gezeigten Film What Happens to A Dream Deferred (2020) konfrontiert Mondésir die persönlichen Träume und Wünsche einer Gruppe junger haitianischer Rapper*innen mit unterdrückerischen globalen Machtstrukturen, wie sie sich an der Grenze zwischen Mexiko und den USA manifestieren. Der Film spielt in der Silvesternacht in Tijuana. Wood und Colonel sind damit beschäftigt, Soup Joumou zuzubereiten, um mit ihren Freunden den haitianischen Unabhängigkeitstag zu feiern. Während sie kochen, werden Erinnerungen an die gefährliche Reise wach, die sie vor zwei Jahren an diese Grenze brachte. Nachdem sie von Haiti nach Brasilien und durch neun weitere süd- und mittelamerikanische Länder gereist sind, finden sie sich hier zwischen ihrem Traum von einer Musikkarriere in den USA und der durch die Rhetorik der Regierung des Landes geschürten anti-haitianischen Stimmung gefangen.

Der zweite Film Una Sola Sangre (2018) wird am zweiten Tag von Bwa Kayiman – Lakouzémi als Prolog zur Kongossa mit dem Titel The Many Paths of Return gezeigt.