Toque de queda – Der Klang des Widerstands in Chile
Moderiert von Paul Welch Guerra, Einführung von Edna Martinez
Listening Session
Mo., 11.9.2023
19:00
Pavillon (Semra Ertan Garten)
Spanisch und Deutsch (kein English)
Chile lebt © DEFA-Stiftung/Michael Börner
Die Protestmusik als Form des Widerstands in Lateinamerika erreichte ihren Höhepunkt in den 1960er und 70er Jahren, als sie sich gegen die verschiedenen Diktaturen in Kolumbien (1953), Paraguay (1954), Bolivien (1964), Argentinien (1976), Uruguay (1973) und Ecuador (1976) richtete. In den 1960er Jahren entstand in Chile eine neue musikalische Bewegung, die als Nueva canción chilena (neues chilenisches Lied) bekannt wurde. Die Nueva canción chilena war von einem starken soziopolitischen Bewusstsein geprägt und griff vor allem auf Indigene Musik und Instrumente wie die Zampoña, die Quena und die Bombo zurück. Die Künstler*innen und Komponist*innen dieser Bewegung vertraten linke Ideen, forderten in ihren Liedtexten Freiheit und prangerten Ungerechtigkeiten an. Nach dem Staatsstreich von 1973 in Chile und während der darauf folgenden Diktatur wurden viele der Künstler*innen wegen ihrer politischen Überzeugungen vom Regime verfolgt und umgebracht. Ungeachtet dessen setzten die Musiker*innen und Aktivist*innen der Bewegung ihre Musik jedoch weiterhin als Mittel der Kritik und des Widerstands gegen Pinochets Regime ein.