Andro Wekuas künstlerisches Schaffen – Collagen, Gemälde, Skulpturen, Installationen und Filmarbeiten – befasst sich mit der Komplexität persönlicher wie politischer Geschichte. Geboren in Sochumi war seine Kindheit von den Verwerfungen des abchasisch-georgischen Konflikts in der Folge des Niedergangs der UdSSR geprägt, der in der Vertreibung der Georgier*innen aus Abchasien mündete. In Folded Sunset verwendet Wekua ein architektonisches Modell als Träger von Erinnerung, um Bruchstücke der vor seinem geistigen Auge schwindenden Bilder seiner Heimatstadt zusammenzufügen. Wie in einer Luftspiegelung steht das Modell des Hauses seiner Kindheit auf einem gefalteten rotgetönten Sonnenuntergang, der einer auf dem Kopf stehenden Pyramide ähnelt. Die Installation weist über bloße historische Ereignisse hinaus, um in die Windungen der Erinnerung einzutauchen.

Werk in der Ausstellung: Folded Sunset (2012), Acrylputz, Holz, Stahl, Gipsfaserplatte, Acrylfarbe, pigmentiertes Gussglas, Edelstahl, 196 × 152 × 151 cm. Courtesy Sammlung Marco Rossi