In den fünfzig Jahren, die seit dem brutalen Ende der Regierung von Salvador Allende und dem Beginn der Diktatur von Augusto Pinochet vergangen sind, haben sich auch in der chilenischen Gesellschaft die Strukturen des Neoliberalismus entwickelt. Nach der gewaltsamen Unterdrückung und Vernichtung menschlichen und nicht-menschlichen Lebens wurden mittlerweile viele Gegenerzählungen hervorgebracht, die sich auf unterschiedliche Zeiträume, Gemeinschaften, Ästhetiken, Geschichten und Politik erstrecken. Diese freigelegten Erzählungen sind auch Teil des Kampfes um die Erinnerung, der die Gegenwart und die Zukunft der in Chile, im Exil oder in der Diaspora lebenden Menschen bestimmt. 

Im Rückgriff auf Aktivismus, Literatur und mündliche Überlieferungen werden in dieser Diskussion intergenerationelle Dialoge, die Kämpfe der Indigenen Mapuche und feministische Praktiken untersucht, und über verschiedene Narrative und die Bedeutung kollektiver Erinnerungen für Widerstand und Heilung nachgedacht.