Gespräch und Film

Vom Verschwinden

Mit Raúl Zurita und Abdelwahab Meddeb

Do 21.7.2011
19.30h
Kombiticket Gespräch + Film 8 € / 5 €, Gespräch solo 5 €/ 3 €

Ein paradoxer Ort – die Wüste. In ihr artikulieren sich Sehnsüchte und Grenzerfahrungen, verdichten und verflüchtigen sich Reales und Imaginäres, Traum und Wirklichkeit. Nicht wenigen gilt sie als Sinnbild der Weltferne, gelebte Utopie der Befreiung von Raum und Zeit oder auch als hyperrealer Raum des Entsagens und der Auflösung.

Raúl Zurita und Abdelwahab Meddeb sondieren in eigenen Schriften und im Gespräch das Faszinosum Wüste als Ausgangsort für ein Denken und eine Poetik, die sich dem Verschwinden verschreiben. Im Anschluss bündelt Gus van Sants Film Gerry diese Linien zum eindrucksvollen Bildersog.

Raúl Zurita + Abdelwahab Meddeb Gespräch

Moderation: Michaela Ott

Raúl Zurita, Träger des Pablo Neruda-Preises und des chilenischen Premio Nacional de Literatura, zählt zu den renommiertesten Vertretern der lateinamerikanischen Gegenwartsliteratur. Besonders bekannt wurde der Mitbegründer des Colectivo de Acciones de Arte durch seine gigantische ‚inscripción' des Verses „ni pena ni miedo“ (Weder Leiden noch Furcht) in der Atacamawüste – eine Einschreibung, die nur vom Flugzeug aus lesbar ist. Er vertritt das Konzept einer Grenzen überschreitenden Literatur, in deren Mittelpunkt häufig der historische Bruch in Kunst und Leben Chiles durch die Pinochet-Diktatur steht.

Abdelwahab Meddeb, 1946 in Tunis geboren, stammt aus einer Familie von Theologen und Schriftgelehrten an der Zituna-Universität. Als Lyriker, Essayist und Hochschullehrer lebt er in Paris. Er ist einer der profiliertesten französischen Schriftsteller arabischer Herkunft. Meddeb ist Herausgeber der interkulturellen Zeitschrift „dedale“ und Mitarbeiter der Sendung „Cultures d'islam“ des Radiosenders „France Culture“. Michaela Ott ist Professorin für ästhetische Theorien an der HFBK Hamburg, Philosophin, Filmwissenschaftlerin und Übersetzerin. Schwerpunkte ihrer Lehre sind Philosophische Ästhetik und Filmtheorie sowie die Beziehungen von Ästhetik

Michaela Ott ist Professorin für ästhetische Theorien an der HFBK Hamburg, Philosophin, Filmwissenschaftlerin und Übersetzerin. Schwerpunkte ihrer Lehre sind Philosophische Ästhetik und Filmtheorie sowie die Beziehungen von Ästhetik und Politik, Ethik, Gendertheorie.