Diskussion mit Grada Kilomba, Peggy Levitt, Onur Kömürcü, Moderation: Jens Schneider

Settling Into motion

Migration and Diversity - Challenges for Cultural Institutions

Fr 30.4.2010
Ausstellungshalle 1
18h
Eintritt frei

Simultanübersetzung Englisch/Deutsch

Settling Into motion

Öffentliche Abschlussdiskussion der Internationalen Konferenz des Programms „Settling Into Motion“ – The Bucerius Ph. D. Scholarships in Migration Studies der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Wie geht man mit kultureller Diversität im Zuge weltweiter Migrations- und Globalisierungsbewegungen um? Welche Herausforderungen und Implikationen entstehen aus der kulturellen und gesellschaftlichen Vielfalt der Postmigrationsgesellschaften für künstlerisches Arbeiten, aber auch für Kulturinstitutionen, Akteure und Multiplikatoren?

Welche Erweiterungen erfahren Begriffe und Praktiken des „Multikulturalismus“ in der Kulturpolitik?

Über aktuelle Transformationen, Erfahrungen und Perspektiven der Kulturproduktion im Zeitalter von Diversität und Migration diskutieren die Schriftstellerin Grada Kilomba (Berlin/ D), die Soziologin Peggy Levitt (Wellesley College/ US) und die Politik- und Medienwissenschaftlerin Onur Kömürcü (London/ GB) , moderiert von Jens Schneider (Hamburg/D), Migrationsforscher mit langjährigen Erfahrungen im Bereich der kulturellen Bildung.


Jens Schneider

Jens Schneider studierte Ethnologie sowie Musikwissenschaft und promovierte an der Universität Tübingen über "Das Eigene und das Fremde". Praxiserfahrungen mit den Themen Migration und Einwanderung machte er im Rahmen seiner Arbeit mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen und einem Mentoring-Projekt für Schüler/innen mit Migrationshintergrund. Er war auch Lehrbeauftragter an den Universitäten in Berlin, Bremen und Hamburg und Koordinator der europäischen Studie "TIES" (The Integration of the European Second Generation). Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institute for Migration and Ethnic Studies in Amsterdam und Projektleiter bei verikom (Verbund für Interkulturelle Bildung und Kommunikation e. V.) in Hamburg.


Grada Kilomba

Grada Kilomba studierte klinische Psychologie und Psychoanalyse in Lissabon, wo sie in einer psychiatrischen Einrichtung mit Kriegsüberlebenden arbeitete und mehrere Projekte zu Gedächtnis und Trauma entwickelte. Ihre Publikationen beschäftigen sich mit der Geschichte von Sklaverei, Kolonialismus und Rassismus. In ihnen verbindet die promovierte Psychologin wissenschaftliches Schreiben mit lyrischen Erzählungen. Sie veröffentlichte unter anderem das Buch “Plantation Memories "(Unrast 2008), eine Zusammenstellung von Episoden des alltäglichen Rassismus in Form von Kurzgeschichten. Das Werk erfuhr im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals in Berlin 2008 internationale Anerkennung. Grada Kilomba hat zahlreiche Theaterprojekte konzipiert und ist regelmäßig als Lehrbeauftragte und Vortragende mit dem Schwerpunkt postkoloniale Theorie an der Freien Universität Berlin und der University of Ghana, Legon / Accra tätig. Zurzeit arbeitet sie an ihrem Roman „Kalunga ", einer Erzählung über afrikanische transatlantische Diaspora, Separation und die Welt der Orishas.


Peggy Levitt

Peggy Levitt ist Professorin für Soziologie am Wellesley College und Research Fellow am Weatherhead Center for International Affairs und The Hauser Centre for Non-Profit-Organisationen an der Harvard University, wo sie die Transnational Studies-Initiative leitet. Sie hatte verschiedene Gastprofessuren inne (Malmö, Limerick, Bologna) und wird 2010-2012 an der Fakultät für Sozialwissenschaften in Amsterdam lehren. Ihre Arbeitsschwerpunkte beinhalten Transnationalismen, Migration, Religion, Soziologie der Kulturen und Ethnizitäten, Lateinamerikanische Studien. Zu ihren Publikationen zählen: „God Needs No Passport: Immigrants and the Changing American Religious Landscape” (2007), “The Transnational Studies Reader” (2007), “The Changing Face of Home: The Transnational Lives of the Second Generation” (Russell Sage 2002), und “The Transnational Villagers” (2001). Ein auf ihrer Arbeit basierender Film, “Art across Borders”, wurde 2009 erstellt.


Onur Kömürcü

Onur Suzan Kömürcü studierte Soziologie, Politik-, Medien- sowie Kommunikationswissenschaften in Berlin und Düsseldorf und arbeitete als freie Journalistin (u.a. für "die tageszeitung“, "persembe"), PR-und Tour Managerin ("Brothers Keepers"), Wissenschaftlerin (Institut für Stadtsoziologie, Humboldt-Universität zu Berlin, Archiv der Jugendkulturen, Berlin) und als Projektkoordinatorin und Seminarleiterin für Projekt P (Bundeszentrale für politische Bildung). 2007 absolvierte sie einen Masterstudiengang in Medien- und Kommunikationswissenschaften am Goldsmiths College, University of London, wo sie derzeit als Stipendiatin der ZEIT-Stiftung im Rahmen des Programms "Settling Into Motion" promoviert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen: kreative und prekäre Arbeit, Kulturindustrietheorien, Kulturpolitik und Critical Race Studies.


Eine Veranstaltung der



in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt