April im HKW
4.4.2025
Unwirkliche Verbindungen – Andere Geografien des Surrealismus
Literaturfestival
Fr., 11.–Sa., 12. April
Unwirkliche Verbindungen imaginiert und kartiert den Surrealismus anlässlich seines hundertjährigen Bestehens neu. Trotz seiner weltweiten Strahlkraft wird der Surrealismus oft als eine männliche, europäische (vor allem französische) Bewegung verstanden. Unwirkliche Verbindungen wirkt diesem verkürzten Narrativ entgegen, indem es sich mit zu wenig beachteten Vertreter*innen des surrealistischen Denkens und der surrealistischen Praxis aus verschiedenen Ländern beschäftigt – wie Suzanne Césaire, Joyce Mansour und Ted Joans – und gleichzeitig neue Verbindungen zu den Werken zeitgenössischer Künstler*innen wie Madeleine Hunt-Ehrlich, Moses März, Emilie Moorhouse, Savanna Morgan, Fiston Mwanza Mujila, Ben Okri, Lisa Spalt, Yoko Tawada und anderen herstellt.
Festivalprogramm
Gespräche, Lesungen, Performances, Filme
11.–12. April
Memories of a Time When All Successful Revolutions Were Made By the Message of the Poets
Karteninstallation von Moses März
11.–27. April
Deberlinisierung
Die Welt neu erzählen, eine Theorie der Praxis
Gespräche, Vorträge, Lesungen, Musik, Screening
Fr., 25.–So., 27. April
1884 berief der Kanzler des Deutschen Reichs, Otto von Bismarck, in Berlin eine Konferenz ein, um die Aufteilung des afrikanischen Kontinents unter den industriellen und militärischen Mächten der Zeit zu organisieren. An der bis 1885 andauernden sogenannten Berliner Konferenz nahmen vierzehn europäische Länder, die Vereinigten Staaten und das Osmanische Reich teil. Ihr Hauptziel bestand darin, ihre extraktivistischen und kommerziellen Interessen zu sichern. Die Folge war eine tiefgreifende Zerstückelung der ursprünglichen politischen Strukturen Afrikas, die seine politische, wirtschaftliche und soziale Geschichte nachhaltig prägte.
140 Jahre nach diesem übermächtigen Ereignis erscheint es dringend notwendig, den Komplex kolonialer Aneignung zu entflechten, seine Nachwirkungen zu identifizieren und sein epistemologisches Erbe zu tilgen. Deberlinisierung, kuratiert von Ibou Coulibaly Diop und Franck Hermann Ekra, tut das an dem symbolträchtigen Ort, an dem dieser Komplex seinen Ursprung hat – in Berlin –, mit Aktivist*innen und Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen: aus den bildenden und darstellenden Künsten, Film, Musik, Architektur, Literatur, Wirtschaft, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie politischer Theorie.
Mit Yousra Abourabi, Didier Awadi, Memory Biwa, Seloua Luste Boulbina, Simukai Chigudu, Mansour Ciss Kanakassy, Daniele Daude, Nikita Dhawan, Mamadou Diouf, Soeuf Elbadawi, Christine Eyene, Tiken Jah Fakoly, N’Goné Fall, Julia Grosse, Maguèye Kassé, Maame A.S. Mensa-Bonsu, Célestin Monga, Simon Njami, Ladan Osman, Raphaëlle Red, Djelifily Sako, Alioune Sall Paloma, Maboula Soumahoro, Ẹniọlá Ànúolúwapọ́ Ṣóyẹmí, Hildegard Titus, Abdourahman Waberi, Hyam Yared, Abdenour Zahzah
Heimatisierung: (Post-)Ostdeutschland?
Gespräch
Mi., 16. April, 19:00
Der zweite Abend der Gesprächsreihe Heimatisierung widmet sich der Frage, wie Fakten, Behauptungen und Zuschreibungen über die DDR die heutige Realität prägen und wie eine (post-)ostdeutsche Identität eigentlich erzählt werden kann. Dafür hält der Dozent und Migrationsberater Sergej Prokopkin einen Impulsvortrag zum von ihm mitentwickelten Ansatz Post-Ost, und die Autorin Paula Fürstenberg, die Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche, der Historiker Patrice G. Poutrus und die Autorin Olivia Wenzel diskutieren diese und weitere Fragen, moderiert von den heimaten-Ko-Kuratoren Max Czollek und Ibou Diop.
Wir waren schon da mit Gedichten und Fotografien von Björn Kuhligk, der erste Band der Publikationsreihe 'haɪ̯maːtn̩, ist jetzt im HKW und im Buchhandel erhältlich.
Wem gehört Deutschland?
#1: Das postmigrantische Jahrzehnt
Der heimaten-Podcast
Mit Max Czollek & Naika Foroutan
Ab Mi., 9. April
Wem gehört Deutschland? In acht Podcast-Folgen beleuchtet Max Czollek mit seinen Gästen unterschiedliche Perspektiven und Konzepte von Zugehörigkeit in einer pluralen Gesellschaft. Im Dialog entsteht so ein Archiv der Beheimatung und Widerständigkeit, das daran erinnert, dass diese Diskussionen nicht neu sind und dass in der Vergangenheit bereits Strategien gefunden wurden, die heute weitergedacht werden können.
In Episode 1 spricht Czollek mit Naika Foroutan, Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin, über das zurückliegende postmigrantische Jahrzehnt: über die Ursprünge des Begriffs „postmigrantisch“ in Theater und Kunst genauso wie über seine politische Relevanz.
Musafiri: Von Reisenden und Gästen
Ausstellungs- und Forschungsprojekt
Bis 16. Juni
Vor der Kulisse der globalen Geschichte beschäftigt sich Musafiri: Von Reisenden und Gästen mit regionalen Erzählungen. Viele der Arbeiten konzentrieren sich auf Individuen, die sich auf Weltreisen begeben oder Projekte realisiert haben, in denen sie enzyklopädische Wissen aus unterschiedlichsten kulturellen Kontexten und Perspektiven versammeln. Die Ausstellung betrachtet Zeiten und Individuen, die vor den modernen kolonialen Epochen existierten oder außerhalb dieses Rahmens standen (so sehr sie auch durch eurozentrische Geschichtsschreibung, den liberalen Mythos des heroischen Individuums und die Ethik des Reisenden als einem Weltenfresser überschattet worden sind). Sie stellt sich der Herausforderung, ein Instrumentarium zu entwickeln, das der großen Mehrheit der anonym gebliebenen Reisenden, die durch ihre Mühe und Arbeit die Welt des globalen Kapitals aufgebaut und erhalten haben, historische Gerechtigkeit zukommen lässt.
Zur Ausstellung erscheint ein Reader mit Essays, Interviews und künstlerischen Beiträgen.
Kunstgespräche, Ausstellungsrundgänge und interaktive Führungen eröffnen Perspektiven auf die Inhalte der Ausstellung.
Kinderdisko
Bässe und Ballons unter der Spiegelkugel
So., 6. April, 15:00–17:00
Der Anfang ist nah
Max Czollek im Gespräch mit Tobias Ginsburg
Mi., 23. April, 18:00
Der Anfang ist nah nimmt die Katastrophen der vergangen Jahre und Krisen der Gegenwart als Ausgangspunkt, um anders und besser weiterzumachen. Die Frage danach, was nicht funktioniert hat und aktuell nicht funktioniert, ist eng verbunden mit der Frage nach der Zukunft. Sie bildet die Klammer für Czolleks Gespräche mit Akteur*innen, die sich auf die eine oder andere Weise mit der Frage befassen, wie es weitergehen kann und muss. In der April-Ausgabe der Reihe spricht Czollek mit dem Autoren und Regisseur Tobias Ginsburg.
Sabar, Polyrhythm, and the Politics of Body Movement
Tanzworkshops
29.–30. April
Entstanden an den senegalesischen Küsten stellt Sabar eine Klangsprache dar, die aus den mündlichen Überlieferungen der Wolof-, Lébou- und Sérère- Gemeinschaften erwachsen ist. Das Wort kommt aus dem Wolof und bezeichnet sowohl das einzelne Trommelinstrument als auch dessen Ensemble, den Trommelstil, den sinnlichen Tanz und das volkstümliche Fest, das oft im Rahmen wichtiger gesellschaftlicher Ereignisse wie Namensgebungszeremonien, Hochzeiten und Initiationsrituale stattfindet.
Auch 2025 sind im HKW die Sabar-Trommler Nago Guèye Koité & SAF SAP zu Gast, um in zweitägigen Tanzworkshops die Schwingungen des Sabar-Trommelns, seines Tanzes und seiner zeremoniellen Praktiken wiederzubeleben und in Resonanz zu bringen.
Tanzworkshops
jeweils 17:00-19:00
Di., 29. & Mi., 30. April
Di., 6. & Mi., 7. Mai
Di., 24. & Mi., 25. Juni
Mo., 7. & Di., 08. Juli
Di., 21. & Mi., 22. Oktober
Di., 11. & Mi., 12. November
Di., 2. & Mi., 3. Dezember
Anmeldung: sabar@hkw.de mit Angabe der Workshopdaten
Kalender
Bis 16. Juni
Mi.–Mo. 12:00–19:00
Musafiri: Von Reisenden und Gästen
Ausstellung, Rundgänge, Kunstgespräche, interaktive Führungen
8€/6€, freier Eintritt immer montags
So., 6. April
14:00–18:00
Kinderbetreuung
Eintritt frei
15:00–17:00
Kinderdisko
Eintritt frei
Fr., 11.–Sa., 12. April
Unwirkliche Verbindungen: Andere Geografien des Surrealismus
Literaturfestival
EN/DE/verschiedene, Eintritt frei
Mi., 16. April
19:00
Heimatisierung: (Post-)Ostdeutschland?
Gespräch
DE/EN/DGS, 5€
Mi., 23. April
18:00
Der Anfang ist nah
Max Czollek im Gespräch mit Tobias Ginsburg
DE/EN/DGS, 5€
Fr., 25.–So., 27. April
Deberlinisierung
Gespräche, Vorträge, Lesungen, Musik, Screening
DE/EN/FR/verschiedene, Tagesticket 5€, Pass für alle drei Tage 10,50€
Di., 29.–Mi., 30. April
17:00–19:00
Sabar Tanzworkshop
DE/FR/Wolof, 20€
Informationen zum Besuch
Öffnungszeiten
Mi.–Mo. 12:00–19:00
Montags freier Eintritt
Längere Öffnungszeiten an Veranstaltungstagen
Kinderbetreuung
Das HKW bietet zu vielen Events kostenlose Kinderbetreuungsprogramme an. Weitere Informationen auf hkw.de.
Aktuelle Informationen zu Besuch und Zugänglichkeit.
Das Restaurant Weltwirtschaft öffnet von 12 bis 24 Uhr.
Kontakt
Jan Trautmann
Pressesprecher
Lead Communications Officer
Haus der Kulturen der Welt (HKW)
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
T: + 49 (0) 30 397 87 157
presse@hkw.de