Gemeinsames Schreiben der Gegenwart: Das Diskurs-Festival Utopie Osteuropa startet mit einem Autor*innentreffen am 1. und 2. Dezember
22.11.2023
Utopie Osteuropa
Performances, Lesungen, Diskussionen, Konzerte, DJ Sets
Winter 2023/2024
Das historisch gewordene Datum der Kriegserweiterung in der Ukraine steht nun, zwei Jahre später, nicht nur für einen brutalen Angriffskrieg, sondern auch für eine Perspektivenverschiebung: Die Ukraine rückte in den Fokus des deutschen Bewusstseins und legte offen, wie sehr der deutsche Blick ostwärts von Stereotypen, Unwissen und Desinteresse geprägt war. Im Rahmen des Diskurs-Festivals Utopie Osteuropa umkreisen Künstler*innen Aspekte von Widerstand und Widerständigkeit: Humor in der Kunst, Lyrik als Form des Überlebens und Diskussionen zu Kunst als Gegenwartsbewältigung. Was soll diese Verortung „Osten“ bedeuten und brauchen wir das überhaupt noch? Wie kann ein Dialog gelingen oder ist er schon längst im Gange – in Poesie und in der Musik? Und ist Kunst nicht ohnehin der fruchtbarste Boden für eine gemeinsame Utopie?
Auftakt: Autor*innentreffen im Literarischen Colloquium Berlin
1. und 2. Dezember 2023
Literarisches Colloquium Berlin
mehrsprachig
Tickets €8/5
2-Tages-Ticket €10/7
hkw.de/webshop
Im symbolischen Gefüge namens „Europa“ nimmt Osteuropa einen seltsamen Platz ein: Zwar Teil des Kontinents, hat es jedoch keine Aufnahme in das viel beschworene europäische „Wir“ gefunden. Osteuropa ist immer das, was „Wir“ nicht sind. Ein Ort der Gewalt und der politischen Krisen. Das ist bei den Demonstrationen in Belarus 2020/21 und mit der Kriegserweiterung Russlands in der Ukraine am 24. Februar 2022 erneut schmerzlich klar geworden. Zugleich vereinheitlichte die Berichterstattung hierzulande das Bild der Menschen mit Bezug zu diesen Regionen, so als handelte es sich um einen Spiegel der eigenen rassistischen Vorannahmen. Dem steht eine osteuropäische Realität gegenüber, die historisch und gegenwärtig vom Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und komplexer Geschichten geprägt ist. Ein Ort, der mehr mit der pluralen deutschen Gesellschaft zu tun hat, als es manchmal den Eindruck hat. Darum sind Autor*innen zu einem Treffen eingeladen, bei dem deutlich wird: Die Literatur, die heute in Deutschland entsteht, ist nicht zu trennen von Realitäten jenseits seiner geografischen Grenzen. Bei den Gesprächen über ein gemeinsames Schreiben der Gegenwart kommen im Literarischen Colloquium Berlin Autor*innen zusammen, die von West nach Ost und von Ost nach West schauen.
Tagsüber finden interne Diskussionen statt, abends ist die Öffentlichkeit eingeladen, beim Austausch von Texten und Positionen dabei zu sein. Es geht um den Status Quo und um eine „Utopie Osteuropa“, die die Literatur vielleicht bereits vorwegnimmt, weil sie der kriegerischen Logik von Staat und Nation schon lange davongelaufen ist.
Mit Yevgenia Belorusets, Julia Cimafiejeva, Max Czollek, Gintaras Grajauskas, Yuriy Gurzhi, Anna Hetzer, Mely Kiyak, Anastasiia Kosodii, Necati Öziri, Ivana Sajko, Sasha Marianna Salzmann, Krzysztof Siwczyk, Deniz Utlu, Miruna Vlada, Uljana Wolf, Anja Zag Golob
Utopie Osteuropa wird im Februar 2024 mit Performances, Lesungen, Diskussionen, Konzerten und DJ Sets im Haus der Kulturen der Welt fortgesetzt.
Mehr zum Programm: hkw.de/UtopieOsteuropa
Wir freuen uns über Ihre Interviewanfrage und Akkreditierung unter presse@hkw.de
Dieses Projekt wurde konzipiert in Zusammenarbeit mit Gastkurator Max Czollek und Sasha Marianna Salzmann. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. In Zusammenarbeit mit der Friedrich Ebert Stiftung und der Heinrich Böll Stiftung.
Informationen zum Besuch
Öffnungszeiten
Mi.–Mo. 12:00–19:00
Freier Eintritt immer montags und jeden ersten Sonntag im Monat (Museumssonntag Berlin)
Längere Öffnungszeiten an Veranstaltungstagen
Kinderbetreuung mit Programm
Das HKW bietet zu vielen Programmen kostenlose Kinderbetreuung an. Weitere Informationen auf hkw.de
Aktuelle Informationen zu Besuch und Zugänglichkeit.
Das Restaurant Weltwirtschaft ist täglich geöffnet. Unter der Woche von 12 bis 24 Uhr und am Wochenende von 10 bis 24 Uhr.
Kontakt
Jan Trautmann
Pressesprecher
Lead Communications Officer
Haus der Kulturen der Welt (HKW)
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
T: + 49 (0) 30 397 87 157
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