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Tirailleurs

Von Kanonenfutter zu Avantgarde – Die vergessenen Soldat*innen, die Europa befreit haben

Ausstellungs- und Forschungsprojekt

21.3.–14.6.2026, Eröffnung 20.3.2026, 19:00

El Hadji Sy, ohne Titel (ohne Datum). Courtesy Galerie Barbara Thumm

El Hadji Sy, ohne Titel (ohne Datum). Courtesy Galerie Barbara Thumm

Am 15. August 2024 lud der französische Präsident Emmanuel Macron die Welt ein, dem 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Provence, die auf die Invasion in der Normandie folgte und entscheidend zur Befreiung Frankreichs und Europas von Nazi-Deutschland beitrug, zu gedenken. Die Zeremonie lenkte die Aufmerksamkeit auf eine oft übersehene Tatsache: Die Mehrheit der 250.000 Soldaten der sogenannten „Armee B“ waren afrikanische Soldaten, die laut Le Monde „aus den Kolonien kamen“. Diese jungen Tirailleurs aus Algerien, Senegal, Kamerun und anderen Ländern spielten nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Befreiung Frankreichs, sondern auch bei der Neugestaltung der Zukunft Europas und seiner Institutionen. Dennoch wurde ihr Beitrag systematisch marginalisiert. Gesten zum Gedenken, wie die Einladung afrikanischer Staatschefs zu Jubiläen, versuchen, ihre Opfer anzuerkennen. Die Geschichte der Tirailleurs aber bleibt politisch vereinnahmt, wenig erforscht und weitgehend unbekannt, besonders im heutigen Deutschland.  

Im Jahr 2026 möchte das HKW diese Lücke mit einem breit gefächerten Programm schließen, das sich mit der Rolle der Tirailleurs bei der Befreiung Frankreichs von Nazi-Deutschland, ihrem Beitrag zur Befreiung Deutschlands und ihrem Einfluss auf die Sicherung des Friedens in Europa nach 1945 befasst.