Owusu-Ankomah widmet sich den Schnittstellen von Symbolik, Ontologie und Identitätsfragen, seine Bildsprache konzentriert sich dabei auf Bewegung als entscheidendes Kriterium der Existenz. In vielen seiner Arbeiten, die sich auf Adinkra-Symbole und -Körper stützen, kommen die Gedanken, Philosophien, Werte und die Geschichte der Asante in Ghana zum Ausdruck. Diese spirituellen, philosophischen und physischen Realitäten bilden den Ausgangspunkt von Arbeiten, die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verwischen und eine beeindruckende Dokumentation dessen bieten, was Existenz bedeuten kann. Überlagert von menschlichen Figuren, vermitteln die in Microcron Begins No. 16 und Microcron Begins No. 19 dargestellten Adinkra-Muster überkommene kollektive Weisheiten und zeigen Perspektiven für die Zukunft auf. Über die formalistische Abstraktion hinaus entfaltet Owusu-Ankomahs Kunst damit die Möglichkeit, sich auf die alte und zeitgenössische philosophische Adinkra-Symbolik der Akan zu beziehen, die auf „Universen innerhalb von Universen, innerhalb von Multiversen“ verweist. Als Figuren des Seins und des Werdens dramatisiert, laden die von Symbolen umrankten Körper in einen Bildraum ein, der die Betrachter*innen mit einem System der Reflexion und Meditation verbindet. Die Symbole, die in Owusu-Ankomahs Werk für Zuneigung, Wachsamkeit und Pflicht stehen, bieten Wege und Möglichkeiten zu Emanzipation und Austausch.

Werke in der Ausstellung: Microcron Begins No. 16 (2013), Malerei, Acryl auf Leinwand, 180 × 280 cm; Microcron Begins No. 19 (2013), Malerei, Acryl auf Leinwand, 180 × 280 cm. Courtesy Owusu-Ankomah und October Gallery, London