Die Beninerin Laeïla Adjovi lebt als Reporterin, Fotografin, Autorin und künstlerische Forscherin in Dakar. Nach ihrem Publizistik- und Politologie-Studium in Frankreich arbeitete sie in Indien und auf der Pazifikinsel Neukaledonien. Diese Erfahrungen spiegeln sich in ihrer autodidaktischen fotografischen Praxis wie auch ihren plastischen Arbeiten, in denen sie Klang, Malerei und Zeichnung mit künstlerischen Manipulationen in der Dunkelkammer verknüpft. In ihrer Arbeit nutzt sie Storytelling-Verfahren, um die Beziehungen zwischen sozialen Klassen, Kulturen und Welten einer kritischen Befragung zu unterziehen. 2018 begann Adjovi mit der Serie The Roads of Yemoja, aus der auch ihr Beitrag zu O Quilombismo stammt. Über Fotografien und Klangwerke bezeugt sie Formen der Solidarität zwischen Bevölkerungen, ob afrikanischer oder nicht-afrikanischer Herkunft. Ihr interdisziplinäres Projekt sucht nach Spuren der Yoruba-Wassergottheit Yemoja, deren Traditionen bis heute an der westafrikanischen Küste, aber auch in der Karibik und in Südamerika praktiziert werden. El Chino beispielsweise zeigt einen religiösen Führer, einen Nachfahren chinesischer Zwangsarbeiter*innen, der sich infolge der Beziehungen zwischen der chinesischen Community und Afrikaner*innen in der Karibik der Verehrung Yemojas anschloss. An anderer Stelle erkundet Adjovi anhand der Beziehung zwischen dem kulturellen Erbe der Yoruba und der Ewe-Fon in Kuba, wie sich kollektive Erinnerung und kulturelle Hybridisierung verbreiten.

Werke in der Ausstellung: Aus der Serie The Roads of Yemoja (seit 2018): El Chino und Transatlantic fervor (Fototriptychon), Foto- und Klanginstallation, Fotodruck auf Alu-Dibond, gerahmt, 80 x 64 cm; Atunwa, Klanginstallation, 8' 40''; Eclat, Klanginstallation, 7'; Transe.mission, Klanginstallation, 6' 50''. Courtesy Laeïla Adjovi