Das 2020 gegründete afro-uruguayische Frauenkollektiv bringt mit El Museo Afroviviente die Erfahrungen von Afro-Latinas auf die Bühne. Hermosa Intervención erforscht die Geschichte Schwarzer Frauen und betont ihren Beitrag zu antirassistischen Kämpfen um die Rechte von Afro-, Indigenen, LGBTQ+- und migrantischen Gruppen in Abya Yala. Aus diesem Geist heraus erzählt El Museo Afroviviente von der afrikanischen Diaspora, die in neokolonialen Narrativen an den Rand gedrängt und im Bildungssystem vernachlässigt wird. Grundlage des Projekts ist die Kraft des Erzählens und der Körpersprache, konkreten Ausdruck findet es in Performance, Spoken Word, Body Paint, Klang und Instllation. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, inszeniert das Kollektiv nicht nur in Montevideo und Umgebung, sondern tourt durch das gesamte Land. Das Wort hermosa (dt. schön), das ihre „Intervention“ charakterisiert, ist dabei von zentraler Bedeutung, bezeichnet es doch den Stolz auf den eigenen Körper, die eigene Geschichte. Denn die Lebenserfahrung einer jeden Frau in der Gruppe ist in die Erzählungen eingeflossen, mit denen sie den „Körper als Medium Schwarzer Geschichte/n“ feiern. Hermosa Intervención distanziert sich damit vom eurozentrischen, an Objekten ausgerichteten Museum und lädt das Publikum zu einer lebendigen Erfahrung ein – und dazu, ihre Geschichten im eigenen Herzen weiterzutragen.

In Auftrag gegeben vom Haus der Kulturen der Welt (HKW), produziert von Hermosa Intervención und HKW, 2023

Werk in der Ausstellung: El Museo Afroviviente (2023), dokumentarisches Video, 20' Courtesy Hermosa Intervención