Die Erforschung von Erinnerung, Trauma und Postkolonialismus steht im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit Grada Kilombas, die Wissenssysteme hinterfragt und sich in interdisziplinären Formaten mit den Folgen des Kolonialismus auseinandersetzt. Durch die Subversion von Linearität setzen ihre Arbeiten Spiritualität als alternatives Verständnis- und Kommunikationssystem. Table of Goods nutzt Erde – den Hort aller Wesen – als Baumaterial, um eine Pyramide zu errichten, die an die Brutalität der Sklaverei erinnert. Mit Taschen für Kaffee, Zucker und Kakao versehen und von Kerzen umgeben, evoziert das Werk die Gewalt, die den konsumorientierten modernen Lebensstil erst ermöglicht. Gleichzeitig erzählt Grada Kilombas Installation Geschichten, um über Traumata hinwegzukommen und durch Rituale und Erinnerung Räume für Heilung zu schaffen. Den Begriff „unsagbar“ verwendet sie als Metapher für Traumata und die koloniale Wunde: „Der Kolonialismus ist eine Wunde, die nie richtig behandelt wurde, eine schwärende Wunde, die immer schmerzt, sich manchmal infiziert und manchmal blutet.“ Als Bindeglied schlägt die hier verwendete Erde einen Bogen zu Akten des Widerstands und der Resilienz in Auseinandersetzungen um Land, die O Quilombismo ebenfalls thematisiert.

Werk in der Ausstellung: Table of Goods (2017), Installation, Erde, Kaffeebohnen, gemahlener Kaffee, Kakao, dunkle Schokolade, Zucker, weiße Kerzen, variable Maße. Courtesy Grada Kilomba