Aristote Mago wurde in Kinshasa geboren, einer der pulsierendsten Städte des afrikanischen Kontinents. Wie viele andere Kinois ist er stark von der Kultur der débrouillardise beeinflusst – ein Begriff, der Kreativität und Innovation als Überlebensstrategien in einer sich rasant entwickelnden Metropole beschreibt. Mago hat eine Praxis entwickelt, die Geschichten und Erinnerungen mit akuten soziopolitischen Fragen verknüpft. Sein Upcycling vorgefundener Materialien folgt einer langen künstlerischen Tradition, die in den 1960er Jahren in den westlichen und zentralen Teilen des afrikanischen Kontinents entstanden ist – nicht nur als Reaktion auf den Mangel an Materialien, wie sie Künstler*innen anderswo zur Verfügung standen, sondern auch als Möglichkeit, der zunehmend konsumorientierten Ausrichtung künstlerischer Produktion zu begegnen. Säcke aus Jute, einer Naturfaser, und aus Polypropylen sind Magos bevorzugte Bildleinwände. Beide Materialien sind seit langer Zeit mit dem Handel und Transport von Massenprodukten wie Kaffee, Bananen, Yamswurzeln, Holzkohle oder Zucker verbunden. In seinen Szenen aus dem Alltagsleben rückt der Künstler soziale und politische Themen wie die Ausbeutung von Land und die Klimakrise, Sexualität und Queerness sowie Demokratie und freie Meinungsäußerung in den Mittelpunkt.

In Auftrag gegeben vom Haus der Kulturen der Welt (HKW), produziert von Aristote Mago und HKW, 2023

Werke in der Ausstellung: Entre Coupe (2023), Malerei, Mischtechnik, Collage aus synthetischem Baumwollfaden und Spitze auf Juteleinwand, 199 × 150 cm; Elombe (2023), Malerei, Mischtechnik, Collage aus synthetischem Baumwollfaden und Spitze auf Juteleinwand, 199 × 150 cm; Empereur (2023), Malerei, Mischtechnik, Collage aus synthetischem Baumwollfaden und Spitze auf Juteleinwand, 150 × 149 cm; ohne Titel (2023), Malerei, Mischtechnik, Collage aus synthetischem Baumwollfaden und Spitze auf Juteleinwand, 150 × 149 cm. Courtesy Aristote Mago