Ana Beatriz Almeida ist eine bildende Künstlerin und Geschichtenerzählerin, deren Arbeit sich auf afrikanische Traditionen und deren Verbindungen zur geschichtlich gewachsenen afrikanischen Diaspora konzentriert. Sie hat eine Reihe von Ritualen zu Ehren der Menschen entwickelt, die den transatlantischen Sklavenhandel nicht überlebt haben, aber im Geiste weiterleben. In ihrem Kurzfilm lässt Almeida die Griotte Cici de Oxalá von der Erschaffung der Welt erzählen. Die Figur des Griots hat in den afrikanischen Traditionen eine sehr hohe Symbolkraft. Sie sind Träger des kollektiven Gedächtnisses, die Communitys durch eine unermüdliche Weitergabe der Werte der Vorfahren und des spirituellen Glaubens zusammenhalten. In den senegalesischen Wolof-Traditionen wurde die physische Anwesenheit der Griots über den Tod hinaus ausgedehnt, indem ihre Körper in den Stämmen von Baobab-Bäumen beigesetzt wurden. Auf diese Weise, so der Glaube, konnte ihr Wissen in den Baum eindringen und noch Jahrhunderte später in der Nähe bleiben. In einer starken und poetischen Geste ruft de Oxalá dazu auf, sich wieder mit der Natur zu verbinden: Sie erinnert an den allerersten Schöpfungsakt, der die Welt, in der wir leben, hervorgebracht hat.

Werk in der Ausstellung: Griot narrative on the creation of the world (2022), Video, 1'44''.
Courtesy Ana Beatriz Almeida und Shai Andrade