Adama Delphine Fawundus Familiengeschichte lässt sich über mehrere Generationen nach Äquatorialguinea und Mano, einer kleinen Insel vor der Küste Sierra Leones, zurückverfolgen. Die Farbe Blau – charakteristisch für ihre Arbeit – spielt auf Wasser und Flüsse an, die viele Zeitalter überdauert haben. Wasser ist für sie das Element, das die Lebewesen mit dem Universum, aber auch mit der Geschichte und den Geschichten des menschlichen Lebens über verschiedenste Geografien hinweg verbindet. Mit ihrer Installation von 16 Flaggen in der Auffahrt des HKW knüpft Fawundu eine poetische Verbindung zwischen ihrer Arbeit und der Geschichte, Entstehung und Positionierung der ehemaligen Kongresshalle. Sie sieht diese Flaggen „im Tanz mit unseren Vorfahren“ verbunden, als „Erd- und Universums-Energien, die uns einen Weg in die Zukunft weisen“. Die Künstlerin verwebt wiederkehrende traditionelle westafrikanische Symbole und Materialien und betont so die Verwurzelung in einem Wissen, das sich mit aktuellen Kämpfen auseinandersetzt und dabei hilft, ein Bollwerk gegen Meistererzählungen der Hierarchie und Unterdrückung zu errichten.

In Auftrag gegeben vom Haus der Kulturen der Welt (HKW), produziert von Adama Delphine Fawundu und HKW, 2023

Werk in der Ausstellung: When the Spirits Dance (2023), Installation aus sechzehn Flaggen auf acht Masten, bedruckte Textilien, je 100 x 260 cm. Courtesy Adama Delphine Fawundu