Woke Fascism: Lehren aus der Anti-Kasten-Bewegung für eine neue Politik unserer Zeit
Suraj Yengde
Keynote
Tu., 21.10.2025
18:00
Safi Faye Saal
Auf Englisch mit deutscher Simultanübersetzung
Eintritt frei

B.R. Ambedkar bei einer Rede anlässlich einer Konferenz zum Buddha Jayanti, die im Ambedkar Bhawan in Delhi organisiert wurde. Foto: Wikicommons, Public Domain
„Woke“ ist ein ambivalenter Begriff, der sowohl progressive als auch konservative Konnotationen am linken und rechten Ende des politischen Spektrums hat. Das Verständnis dessen, was „Wokeness“ ausmacht, hat sich erheblich gewandelt: von einer zu Beginn des 21. Jahrhunderts aufgekommenen Bezeichnung für die kollektive Organisationsarbeit politisch unterdrückter Gruppen hin zu einem umstritteneren – und sogar abwertend gebrauchten – Begriff, der sich in den Jahren vor der COVID-19-Pandemie zunehmend in den sozialen Medien ausgebreitet hat. Die öffentliche Debatte um „Wokeness“ in den letzten Jahren hat begonnen, eine Zukunft zu prägen, in der die Logik der Schuldzuweisung zu einer weiteren Zementierung von Machtverhältnissen und separatistischen Idealen führt.
In diesem Keynote-Vortrag greift Yengde auf die Anti-Kasten-Bewegung unter der Führung des Politikers und Ökonomen B. R. Ambedkar (1891–1956) zurück, um mögliche Wege zu erkunden, wie auf die durch den Diskurs um Wokeness hervorgerufenenen politischen Wirrungen unserer Zeit reagiert werden könnte. Der Vortrag untersucht einige der von Ambedkar angewandten Methoden, darunter Wege zur Verwirklichung sozialer Gleichheit und zur Neuinterpretation religiöser Überzeugungen, um ein soziales Bewusstsein aufzubauen. Dabei erwägt Yengde mögliche Strategien, die in der zunehmend polarisierten politischen Landschaft von heute eingesetzt werden können.