Robin Rhode

Robin Rhode, Ghost Dog (2008). Courtesy Robin Rhode
Robin Rhode setzt sich in Fotografie, Performance, Wandbildern und Zeichnungen mit urbanen Landschaften auseinander. Als Leinwand dienen ihm Wände des öffentlichen Raums, die zu Metaphern für die Trennlinien der rassistischen Segregation werden, wie sie südafrikanische Städte über Jahrzehnte hinweg prägte. Rhode, der von 1996 bis 2001 bildende Künste am Technikon Witwatersrand (heute University of Johannesburg) sowie an der Association of Film and Dramatic Arts (AFDA) studierte, bedient sich heute einer Vielzahl an Formaten. Bei Global Fascisms werden zwei Skulpturen gezeigt: Ghost Dog (2008) ist ein doppelköpfiger Hund unbekannter Provenienz – wild, stachelig, auf dem Sprung zum Angriff. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich die Stacheln allerdings als Springmesser, die nach einer missglückten Messerattacke nicht entfernt wurden. In der südafrikanischen Protestgeschichte nehmen Hunde eine prominente Rolle ein, da sie während der Apartheid Instrumente von Repression und Polizeigewalt waren. Ähnliches gilt für die hochmodernen Helme in der anderen Skulptur, Impis I - XIII (2008): einer blau, der andere silbrig-weiß, beide mit einem Schutzschirm ausgestattet, der auch als Visier fungiert. Auf Hochglanz poliert entfalten sie eine bedrohliche Wirkung. Beide Werke drücken ein Gefühl der Überwachung und gewaltsamen Kontrolle in einem bestimmten soziohistorischen Kontext aus. Doch in Zeiten der zunehmenden politischen Repression können sie auch als globale Warnung verstanden werden.
WERKE IN DER AUSSTELLUNG: Ghost Dog (2008), Bronze, 88 × 124 × 80 cm; Impis I - XIII (2008), 2 Helme aus Gussglas, Kunststoff, Stahl. Courtesy Robin Rhode