Executive Exxhaustion nutzt Improvisation und freihändige Bewegungen über das gesamte Klavier hinweg und treibt so Klänge hervor, die auf intime, ungebändigte und vielsagend danebenliegende Weise entstehen. Inspiriert von Denise Ferreira da Silvas Reflexionen über das Phänomen der Erschöpfung und seine politischen Aufladungen, nähert sich Leila Bencharnia in ihrer Performance Verzweiflung, Exil und Dysfunktion als subtilen Formen des Widerstands gegen die strukturelle Ausbeutung, die dem Aufstieg faschistischer Politik zugrunde liegt. 

Das Klavier verwandelt sich in ein bewegliches Terrain: Harmonien weichen vom Erwarteten ab, Rhythmen zerfasern oder flammen auf, und Noten gehen mit rastloser Zärtlichkeit ineinander über. Mit dieser unbeständigen musikalischen Grammatik zeigt Bencharnias Performance, wie Störungen ihre eigene Kohärenz entwickeln können, inwiefern Fragilität produktiv sein kann und auf welche Weise Momente klanglichen Versagens das Unerwartete hervorrufen können.

Verzweiflung zerrt an Phrasen und dehnt den Atem; Exil hallt in Motiven wider, die auftauchen und sich wieder auflösen; Dysfunktion wird zur Ablehnung von Linearität oder Klarheit. Diese Abweichungen laden zu einer anderen Art des Zuhörens ein – dazu, der Musik zu folgen, während sie durch Risse gleitet, anstatt vertrauten Linien zu folgen.