Somi: Re-Imagining Miriam Makeba
Konzert
Tu., 18.11.2025
20:00
Miriam Makeba Auditorium
€20/16

Somi. Foto: Ivan Mugemanyi
In loser Folge stellt das HKW Künstler*innen vor, die die Welt verändert haben. Künstler*innen, die seit Generationen im kollektiven Bewusstsein der Menschen verankert sind, stilbildend als Musiker*innen, aber auch prägend als politische Vorbilder und Leitfiguren. Eine solche Künstlerin ist zweifelsohne die südafrikanische Sängerin und politische Aktivistin Miriam Makeba. Der größte und schönste Veranstaltungssaal des HKW ist nach ihr benannt: das Miriam Makeba Auditorium mit 1056 Sitzplätzen, einer hervorragenden Akustik und einer Bühne, die ein 100-köpfiges Orchester fassen kann. Die in New York lebende Musikerin Somi feiert an diesem Ort mit Re-Imagining Miriam Makeba eine Hommage auf Makebas einzigartiges Werk.
Miriam Makeba wurde 1932 in Johannesburg geboren, zu Zeiten des Apartheid-Regimes, als Tochter einer Heilerin und eines Lehrers. Sie machte erste musikalische Erfahrungen im Schulchor, musste später, so wie ihre Mutter, ihr Geld zunächst als Haushaltshilfe verdienen, gab ihre Ambitionen als Sängerin aber zu keinem Zeitpunkt auf. Seit 1953 war sie in verschiedenen Bandprojekten und als Solistin aktiv, nahm erste Platten auf und spielte Filmrollen, die sie international bekannt machten. Als ihr nach einem USA-Besuch 1959 die Wiedereinreise nach Südafrika verweigert wurde, blieb sie in den USA und startete eine Weltkarriere. Ihre Hits wie „Pata Pata“ und „Malaika“ sind nach wie vor international bekannt. 1963 sprach Makeba vor der UNO-Vollversammlung und forderte die Abschaffung des Apartheid-Regimes, das ihr daraufhin die südafrikanische Staatsbürgerschaft aberkannte. Tourneen führten sie um die ganze Welt, ihre Platten fanden reißenden Absatz. Sie war verheiratet mit dem ebenfalls legendären Jazztrompeter und Sänger Hugh Masekela, mit dem sie auch zusammen auftrat, später mit dem Black-Panther-Aktivisten Stokely Carmichael, mit dem sie unter dem Druck der US-Behörden nach Guinea übersiedelte. 1990 kehrte sie auf Bitten Nelson Mandelas endgültig nach Südafrika zurück. Ihr Leben lang verband Makeba ihre musikalische Karriere mit politischen Stellungnahmen, aber auch mit sozialem Engagement. 2008 starb sie in Italien nach ihrem Auftritt bei einem Benefizkonzert für den von der Mafia bedrohten Autor Roberto Saviano.
Die New Yorker Sängerin, Komponistin und Schauspielerin Somi entwickelte die Idee, im Miriam Makeba Auditorium des HKW ein Programm zu Ehren von Makeba zu spielen. Somi Kakoma, in der Jazzwelt einfach unter ihrem Vornamen bekannt, wurde in Illinois geboren, wohin ihre Eltern aus Rwanda und Uganda migriert waren. Sie interessierte sich schon früh für die musikalischen Verbindungen zwischen Afrika und Amerika. Dieses Interesse wurde durch ihren Mentor Hugh Masekela gefördert. Inzwischen ist Somi eine Grammy-nominierte Musikerin, gefeierte Broadway-Darstellerin und Dramatikerin. Neben Klassikern von Miriam Makeba, der sie 2022 das Tribute Album Zenzile: The Reimagination of Miriam Makeba gewidmet hat, präsentiert Somi im HKW auch alte und neue Songs aus ihrem eigenen Repertoire.