In loser Folge stellt das HKW Künstler*innen vor, die die Welt verändert haben. Künstler*innen, die seit Generationen im kollektiven Bewusstsein der Menschen verankert sind, stilbildend als Musiker*innen, aber auch prägend als politische Vorbilder und Leitfiguren. Eine solche Künstlerin ist zweifelsohne die Sängerin und politische Aktivistin Miriam Makeba. Der größte und schönste Veranstaltungssaal des HKW ist nach ihr benannt: das Miriam Makeba Auditorium mit 1056 Sitzplätzen, einer hervorragenden Akustik und einer Bühne, die ein 100-köpfiges Orchester fassen kann. Die in New York lebende Musikerin Somi feiert an diesem Ort mit Re-Imagining Miriam Makeba eine Hommage auf Makebas einzigartiges Werk.

Die Sängerin, Komponistin und Schauspielerin Somi konzipierte dieses Programm zu Ehren Makeba bereits vor Jahren; die letzte Aufführung findet nun im passenden Rahmen des Miriam Makeba Auditoriums im HKW statt. Somi Kakoma, in der Jazzwelt einfach unter ihrem Vornamen bekannt, wurde in Illinois geboren, wohin ihre Eltern aus Rwanda und Uganda migriert waren. Sie interessierte sich schon früh für die musikalischen Verbindungen zwischen Afrika und Amerika. Dieses Interesse wurde durch ihren Mentor Hugh Masekela gefördert. Inzwischen ist Somi eine Grammy-nominierte Musikerin, gefeierte Broadway-Darstellerin und Dramatikerin.

In ihrer Performance nähert sich Somi der Musik Makebas aus ihrer eigenen künstlerischen Perspektive neu an und verwebt Elemente aus Jazz, Soul und afrikanischen musikalischen Traditionen, um die politische und emotionale Tragweite von Makebas Werk hervorzuheben. Ausgehend von Somis 2022 erschienenem Album Zenzile: The Reimagination of Miriam Makeba erweitert das Programm dessen Themen rund um Herkunft, Stimme und künstlerisches Erbe. Dabei feiert Somi Makebas Rolle als Künstlerin und Aktivistin, die Musik als ein Mittel des Widerstands verstand, und stellt sich selbst in ein Kontinuum von Frauen, deren Schaffen Kontinente und Geschichten miteinander verbindet.

Makeba, deren Vermächtnis Somi würdigt, wurde 1932 in Johannesburg geboren, sang zunächst in lokalen Chören und erlangte in den1950er Jahren internationalen Ruhm. Unter der Apartheid ins Exil getrieben, wurde sie mit Hits wie „Pata Pata” und „Malaika” zu einer globalen Stimme für Freiheit und zu einer entschiedenen Verfechterin der racial justice. In ihrem gesamten Schaffen verband sie Musik und Aktivismus in ihrer bis heute wirkungsmächtigen Stimme, die über ihren Tod im Jahr 2008 nach einem Benefizkonzert in Italien hinaus nachhallt.