Mit Echos der Bruderländer (2024) rückte das Haus der Kulturen der Welt (HKW) die historischen und gegenwärtigen Beziehungen zwischen der DDR und ihren sozialistischen Partnerländern in den Mittelpunkt. Das Projekt öffnete den Blick auf die DDR-Geschichte als Teil globaler Verflechtungen und stellte damit ein traditionelles Geschichtsverständnis in Frage, das meist von bundesrepublikanischen Sichtweisen geprägt ist. Im Fokus standen dabei die Erfahrungen von Migrant*innen aus Vietnam, Kuba, Mosambik und anderen sogenannten Bruderländern, die durch Arbeitsverträge, Bildungsprogramme oder politische Solidarität in die DDR kamen – und diese Gesellschaft maßgeblich mitprägten. Ihre Geschichten machen deutlich, wie transnationale Migration und kultureller Austausch Teil der ostdeutschen Realität waren.

Ausgehend vom Workshop Tasting the Past – Hearing the Present: Towards Disrupting Intergenerational Silence von hany tea im Rahmen von Echos der Bruderländer entwickelt das HKW gemeinsam mit den Kurator*innen hany tea und Amuleto Manuela ein Projekt, das Musik als Erinnerungsform und Kommunikationsmittel ins Zentrum stellt.

Zwei aufeinander aufbauende nicht-öffentliche Workshops bringen ehemalige Vertragsarbeiter*innen aus Kuba, Mosambik und Vietnam mit ihren Kindern zusammen. Im Fokus stehen persönliche Geschichten, intergenerationale Erfahrungen und musikalische Traditionen als Träger kollektiver Identität. Musik wird dabei zur Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Der erste Workshop thematisiert Migrationserfahrungen und das Leben in der DDR, während der zweite kreative Formen der Erinnerung und Weitergabe entwickelt. Ein abschließendes Symposium am 22. November 2025 öffnet den Raum für eine öffentliche Auseinandersetzung mit diesen Perspektiven – über Konzerte, Lecture Performances, Gespräche und gemeinsames Zuhören.