In Anlehnung an ein italienisches Netzwerk von Bauern namens Genuino Clandestino (genuin klandestin auf Deutsch) argumentiert Andrea Ghelfi in seinem Essay für den Band Instituting-space-making, refusal, and organizing in the arts and beyond, dass die Agrarökologie als eine Bewegung verstanden werden kann, die versucht, den politischen, ökonomischen und juristischen Handlungsraum von Produzenten biologisch angebauter Lebensmittel neu zu definieren. Es ist diese Ökologie der instituierenden Praktiken, die viele der Beiträge in dem neuen Band von Archive Books ansprechen, wenn sie über die Verflechtung und die alltägliche Koexistenz der Sphären der wirtschaftlichen und künstlerischen oder kulturellen Produktion nachdenken. Wie schaffen wir als Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen, Organisator*innen und Verleger*innen Ökologien, die auf Praktiken des Rückzugs und der Flucht vor Institutionen beruhen, aber gleichzeitig unterstützende, dauerhafte, fürsorgliche und ökologische Infrastrukturen schaffen?

Die Essay-Sammlung Instituting – space-making, refusal, and organizing in the arts and beyond, herausgegeben von Gigi Argyropoulou in Zusammenarbeit mit Olga Schubert und Kostas Tzimoulis, schlägt Instituieren als eine potenziell kritische Methode des Kuratierens, Kunstmachens und Organisierens vor – als einen beunruhigenden Prozess, der Formen und Strukturen hervorbringt. Der Band befasst sich mit der Frage nach möglichen Infrastrukturen in Situationen der Zerrissenheit und bringt Formen des Zusammenseins, des Sich Entziehens und des Einnehmens von Räumen zusammen. Mit Beiträgen von (in der Reihenfolge der Kapitel): Laura Harris, Matthew Goulish, Stefano Harney & Fred Moten, Kike Espana & Gerald Raunig, Olga Lafazani, Athena Athanasiou, Manuel Callahan, Christos Giovanopoulos & Alexandrow Kioupkiolis, Isabell Lorey, Claudia Bernardi & Paolo Do, Andrea Ghelfi, Nina Power, Ana Vujanovic & Gal Kirn, Avery F. Gordon, Sonia Vaz Borges.

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