Fünf afrokolumbianische Frauen singen über das Leben und den Tod ihrer Völker. Auf einer musikalischen Reise durch traditionelle Klänge und Trauerlieder aus den pazifischen und karibischen Regionen Kolumbiens zeigen sie, wie sie auf Gewalt mit Vitalität und Kreativität reagieren. Der Dokumentarfilm von María Fernanda Carrillo Sánchez beleuchtet die Rolle von Frauen, sowohl im kulturellen Widerstand ursprünglich aus Afrika stammender Kulturen als auch im täglichen Kampf um eine nicht-patriarchale Erinnerung.

Cantadoras porträtiert unter anderem Sängerinnen von Begräbnisriten wie Cruz Neyla Murillo, die mit ihren Alabaos in der Tradition der versklavten Menschen der Ortschaft Andagoya steht, und Graciela Salgado Valdés, eine Lumbalú-Sängerin in der Nachfolge entkommener Sklaven aus Palenque de San Basilio; außerdem die Bullerengue-Sängerin Ceferina Banquéz, die in ihren Liedern ihre Erfahrungen bei der Vertreibung durch Paramilitärs in den Montes de María behandelt.

Regisseurin Carrillo greift auf Methoden aus der Soziologie zurück, um den musikalischen und politischen Reichtum in der kreativen Praxis der porträtierten Bevölkerungsgruppen aufzuzeigen. Anhand verschiedener analytischer Stränge legt sie die Beziehung zwischen der Musik und der jeweiligen politischen Situation in diesen Regionen offen. Die Sängerinnen teilen ihre Erfahrungen durch die Liedtexte und den Gesang und drücken so kulturellen Widerstand in radikalisierten Kontexten und Territorien aus.

Der Film wird präsentiert in Zusammenarbeit mit dem internationalen Filmfestival Colombia Migrante und Nodo Alemania, die die Sonderkommission für Wahrheitsfindung in Kolumbien unterstützt haben. Deren Arbeit beruht auf einem erweiterten Verständnis der Tatsachen und Verantwortlichkeiten im bewaffneten Konflikt des Landes. Sie verschafft den Opfern von Vertreibung und Exil Gehör, bemüht sich darum, Raum für Dialoge und Debatten zu öffnen und die soziale Mobilisierung und Erziehung zum Frieden voranzutreiben.