Khaled Abdulwahed arbeitete als Fotograf in Syrien, bevor er sich für das bewegte Bild interessierte. Exil, Flucht und Erinnerung sind Themen, die immer wieder in seinen filmischen Arbeiten auftauchen. Seine experimentellen Kurzfilme Bullet (2011), Tuj (2012) und Slot in Memory (2013) drehte er noch in Damaskus und Beirut, infolge des Kriegs in Syrien musste er das Land verlassen und kam nach Deutschland. Seit 2015 arbeitet er mit der in Berlin ansässigen Produktionsfirma pong film  zusammen. In seinem ersten Dokumentarfilm Jellyfish (2016) dekonstruiert er Bilder des Bürgerkrieges. Sein Kurzfilm Backyard (2018) ist eine Versuchsanordnung, die sich mit dem Verlust von Bildern beschäftigt und sich dabei dem Gedächtnis der Landschaft annähert. Purple Sea (2020) geht von Aufnahmen in einem sinkenden Boot aus, die auf der Flucht der Co-Regisseurin Amel Alzakout entstanden sind. Die Installation in der Ausstellung basiert auf seinem letzten Film Background (2023), dessen Ausgangspunkt die Erfahrungen seines Vaters bilden, der Ende der 1950er Jahre in der DDR studierte und seinen Aufenthalt mit mehreren Selbstporträts an Orten wie Merseburg, Dresden und Berlin dokumentierte. Anhand der wenigen Fotos, die von seinem später nach Syrien zurückgekehrten Vater geblieben sind, versucht Khaled Abdulwahed die fragmentierte Erinnerung und die städtische Gegenwart in Fotocollagen zusammenzubringen. Er füllt dabei Lücken, die auch von seiner eigenen Fluchterfahrung geprägt werden.

Werk in der AusstellungBackground (2023), Film, Arabisch und Deutsch mit engl. und dt. UT, 64′. Courtesy Khaled Abdulwahed