Mateus Aleluia brachte das afrikanische Erbe in die Musica Popular Brasileira, als er mit seiner Band Os Tincoas in den 1960ern in Brasilien bekannt wurde. Man hört seine Heimat Cachoeira, ein Städtchen im Recôncavo Baiano, dem fruchtbaren Hinterland von Salvador da Bahia im Nordosten Brasiliens, in dem die afrikanischen Traditionen besonders gepflegt werden. Von Cachoeira sagt man, es habe die höchste Dichte an Kirchen und Terreiros – afrobrasilianischen Versammlungshäusern der Candomblé-Religion - beides rege besucht von denselben Menschen. Der dort angestimmte Yoruba-Gesang und die filigrane Perkussion sind das Fundament von Aleluias Liedern. Mit Beginn der 1980er wurde es für 20 Jahre lang still um ihn, er lebte in Angola und widmete sich dort vor allem der Kulturpolitik, Bildung und Forschung. Ausgedehnte Reisen führten ihn in alle Regionen des Landes, wo er die alten Meister traf und von ihnen Texte, Melodien und Rhythmen lernte. 2002 kehrte er zurück nach Brasilien und auf die Bühne. Nun feiert er seinen 80. Geburtstag und 60 Jahre Bühnenjubiläum mit dem Konzertabend Deep Bahia, der Werke von den ersten Jahren mit Os Tincoas bis zu seinen jüngsten Alben umfaßt. Eines davon, Afrocanto Das Nacoes, brachte ihm 2022 eine Grammy-Nominierung ein. Dennoch ist er hierzulande bislang fast nur der brasilianischen Community bekannt. Mit weicher Stimme, Gitarre und Atabaque erzählt er in seinen Liedern vom Leben, von der Natur und den Göttern. Zu uns kommt er mit seiner Tochter Fabiana Aleluia am Piano und einem Perkussionisten.