Der erste Abend von Bwa Kayiman – Lakouzémi endet mit einer Adaption von VIBRATIONS, TRANSLATIONS (2023) von Slim Soledad, Künstlerin, DJ, Mitbegründerin des Queer-Kollektivs Chernobyl und Initiatorin einer der ersten von Trans-Personen geleiteten Partys in São Paulo mit gleichem Namen. Die Performance findet unter dem simulierten Licht eines roten Vollmonds statt, der auf die an ein Lakou erinnernde Szenografie scheint und einen nächtlichen Raum der Gemeinschaft schafft. Soledads künstlerische Praxis leitet sich aus ihrer tiefen Verbundenheit mit Klang und Tanz als Werkzeugen der Verwandlung ab.

Während der Performance erkunden sie und ihre Gäste, die Künstler*innen und Performer*innen Alada und Black Pearl de Almeida Lima, die Fähigkeit der Musik, eine Brücke zwischen materiellen und immateriellen Erfahrungen der Welt zu schlagen, sowie ihr Potenzial, Resonanzen zwischen dem Körper und dem Geistigen zu ermöglichen. Durch klangliche und rituelle Praktiken übersetzen die Performer*innen Klang in Körperbewegungen und umgekehrt und entschlüsseln dabei auch die Schwingungen, die von natürlichen Elementen wie Wasser, Felsen und Pflanzen ausgehen. Die Klanglandschaften, Bewegungen und gesprochenen Beschwörungen stützen sich auf afrofuturistisches und überliefertes Wissen und ermöglichen kollektive und individuelle Verbindungen, die Vergangenheit und Gegenwart, Emotionen und Träume miteinander verflechten.

Konzept, Sound, Regie, Performance: Slim Soledad
Sound, Performance: Alada
Choreographie, Performance: Black Pearl
Co-Regie, Lichtdesign, Produktion: Lolla Venzon