Quatuor & Quantum—Larmes marées de la lune
Julien Creuzet & Ana Pi, in Zusammenarbeit mit Séléna Hollemaert-Awadé, Makeda Monnet, Cyrielle Ndjiki
Aufführung
Fr., 1.8.2025
20:00
Miriam Makeba Auditorium
50'
Eintritt frei
Auf Martinisch-Kreolisch und Französisch mit englischen Untertiteln

Still aus Attila cataracte, ta source aux pieds, des pitons verts, finira dans la grande mer, gouffre bleu, nous nous noyâmes, dans les larmes marées, de la lune, Fontaine des Quatre- Parties-du-Monde, Julien Creuzet, produziert vom Institut Français für den französischen Pavillon während der Biennale Arte 2024 (Venedig). Courtesy Julien Creuzet und Andrew Kreps Gallery, New York; DOCUMENT, Chicago, Lissabon; Mendes Wood DM, São Paulo, Brüssel, Paris, New York
Für Bwa Kayiman – Lakouzémi präsentieren der französisch-martinische multidisziplinäre Künstler Julien Creuzet und die brasilianische Choreografin Ana Pi die Performance Quatuor & Quantum – Larmes marées de la lune [Quartett & Quanten – Tränen der Mondgezeiten] (2025), die die musikalische Dimension ihrer jeweiligen Praktiken feiert. Creuzet und Pi arbeiten seit mehr als zehn Jahren zusammen und nutzen ihr Wissen, ihre Vorstellungskraft und ihre ästhetischen Mittel, um Form- und Performativitätstypologien zum Leben zu erwecken, die immerwährende Erzählungen und Zukunftsprojektionen der afro-diasporischen Herkunft animieren. Bei dieser Performance arbeiten sie mit einem lyrischen Vokalensemble zusammen, komponiert und dirigiert von Makeda Monnet und unter Beteiligung der Sopranistinnen Séléna Hollemaert-Awadé und Cyrielle Ndjiki, um die Schwingungsebene ihrer laufenden Gespräche in einer Live-Situation zu verstärken.
Ausgehend von dem von Creuzet verfassten Gedichtzyklus und der von Creuzet und Ismaïl Lazam komponierten Musik für seinen Beitrag zum französischen Pavillon der 60. Biennale von Venedig entwickelt diese neue Performance das anhaltende Interesse an poetischen und sensorischen Überlegungen zu Wasser, Meeren und Ozeanen als ein Vehikel für die multidirektionalen Bewegungen von Völkern, Ideen und Kulturen sowie für deren Austausch und Hybridisierung.
Pis auf Einladung von Creuzet entwickelte Bewegungspartituren erwecken den Neptun des Palazzo Ducale in Venedig zum Leben, die heiligen Bakongo-Skulpturen oder Unterwasserkreaturen, welche alle in den Animationsfilmen auftauchen, die Teil der Arbeit sind. Durch die Live-Interpretation dieser Tanzpartituren wird die Choreografin zu einer greifbaren Präsenz in der Performance und erscheint als umgekehrter Avatar, der die Stimmen zu ihrer Enthüllung anleitet. Die Performance entfaltet einen ephemeren Raum, der das Göttliche und Fantastische mit materiellen und politischen Bereichen verbindet.
Indem sie lineare Chronologie und Spekulationen über räumliche und konzeptionelle Grenzen überschreiten, behauptet Quatuor & Quantum – Larmes marées de la lune (wieder), eine Wolke zu sein, eine Verkörperung ihres Wassers und ihrer Bewegungen, für immer uneinholbar.