Das Werk von Małgorzata Mirga-Tas zeigt Romani- Kultur aus erster Hand: lebendig, zeitgemäß und doch tief verwurzelt in einem reichhaltigen Erbe. Mit großformatigen bunten Textilcollagen und Malerei hält die Künstlerin Geschichte und Alltag von Bergitka-Rom*nja- Communitys in ihrem Heimatort Czarna Góra und in den Regionen Podhale und Spisz im südöstlichen Polen fest. Inspiriert vom täglichen Miteinander in ihrer Heimat, sendet Mirga-Tas’ Werk ein starkes Zeichen gegen die stigmatisierenden Stereotype, denen Rom*nja durch den abschätzigen Blick von außen ausgesetzt sind. In ihrer jüngsten Serie von Textilcollagen lässt die Künstlerin Szenen aus ihrem eigenen Familienarchiv lebendig werden: Sie fängt drei Generationen von Frauen in der familiären Schlichtheit des Alltagslebens in ihrem Heimatort in den 1960er und 70er Jahren ein, das sich vor dem Hintergrund des kommunistischen Regimes in Polen abspielt. Mit Kindern an diesem schönen sonnigen Tag zeigt die Großmutter der Künstlerin, Józefa Mirga, mit ihren Töchtern Daniusia, Grażyna (Mirga-Tas’ Mutter) und Stasia (ihre Tante, die der Künstlerin bei den Näharbeiten hilft). Die von ihr verwendeten Textilien und Materialien sind authentische Überbleibsel, die meist den dargestellten Menschen gehörten oder von ihnen benutzt wurden.

Werke in der Ausstellung
Pasio khier (Vor dem Haus, 2023), Acryl und Textilien
Chavenca ande kada siukar khameskro dziwes (Mit Kindern an diesem schönen sonnigen Tag, 2023), Acryl und Textilien
Terne (Jugend, 2023), Acryl und Textilien
Phenia (Schwester, 2023), Acryl und Textilien
Courtesy Małgorzata Mirga-Tas