Biografien der Teilnehmer

Begrüßung

Prof. Dr. Bernd M. Scherer, Intendant des Hauses der Kulturen der Welt, Philosoph und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen Ästhetik und internationaler Kulturaustausch, war vor seiner Zeit am Haus der Kulturen der Welt im Goethe-Institut tätig, wo er von 1999 bis 2004 das Landesinstitut Mexikos und anschließend die Zentralabteilung Künste in München leitete. Mit seinem Amtsantritt kehrte er an ein Haus zurück, dessen Entwicklung er schon von 1994 bis 1999 als Leiter des Bereichs Wissenschaft und Kultur und stellvertretender Intendant maßgeblich mitgeprägt hat. Seit Beginn 2011 ist er Honorarprofessor für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.


Dr. Barbara Göbel ist Direktorin des Ibero-Amerikanischen Instituts (Stiftung Preußischer Kulturbesitz). Seit Ende 2009 ist sie darüber hinaus Sprecherin des vom BMBF geförderten internationalen Kompetenznetzes desiguALdades.net, welches sich mit interdependenten Ungleichheiten in Lateinamerika auseinandersetzt. Barbara Göbel hat als Ethnologin an den Universitäten Bonn, Göttingen, Köln und Tübingen sowie am Collège de France gearbeitet und war an mehreren lateinamerikanischen Universitäten Gastprofessorin. Von 2002 bis 2005 leitete sie als Executive Director die Wissenschaftsorganisation International Human Dimensions Programme on Global Environmental Change. Die Schwerpunkte ihrer Publikationen, Forschung und Lehre sind Mensch-Umwelt-Beziehungen sowie Fragen der transregionalen Wissenszirkulation.


Botschafter Dr. Peter Scholz ist Leiter der Politischen Abteilung 3 des Auswärtigen Amtes, die zuständig ist für die politischen Beziehungen mit Afrika, Asien, Lateinamerika, Nah- und Mittelost. Nach einem Studium der Human-Medizin, Geographie und Orientalistik an den Universitäten München, Mainz, Lübeck und Hamburg sowie anschließendem Staatsexamen und Promotion arbeitete er als Notarzt in Lübeck und Landarzt in Wetzlar. Seine diplomatische Laufbahn begann er 1981 an der diplomatischen Akademie des Auswärtigen Amtes in Bonn. Neben verschiedenen leitenden Funktionen in der Zentrale des Auswärtigen Amtes folgten Tätigkeiten an den Deutschen Botschaften in Buenos Aires, Quito, Maputo und Pretoria sowie am deutschen Generalkonsultat in Rio de Janeiro. Von 2006 bis 2009 war Dr. Scholz deutscher Botschafter in Santiago de Chile und von 2010 bis 2011 in Helsinki.


Einführung

Dr. Detlef Nolte ist Vizepräsident des GIGA German Institute of Global and Area Studies und dort Direktor des Instituts für Lateinamerikastudien (ILAS). Er ist Professor für Politische Wissenschaft und Mitglied der Gemeinsamen Kommission Lateinamerikastudien an der Universität Hamburg. Seit 2010 ist er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF) und Vizepräsident des europäischen Verbandes für Lateinamerikaforschung (CEISAL). Außerdem koordiniert er zurzeit das europäisch-lateinamerikanische Forschungsnetzwerk RedGob (Red Euro-Latinoamericana de Gobernabilidad para el Desarrollo), zu dem sich die Universität Salamanca, Science-Po Paris, die Universität Lissabon, das Nuffield College (Universität Oxford), die Universität Bergen und das GIGA in Hamburg zusammengeschlossen haben. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die politischen Systeme und der Verfassungswandel in Lateinamerika, die internationalen Beziehungen Lateinamerikas und die Rolle regionaler Führungsmächte in der internationalen Politik. Er ist einer der Sprecher der Hamburg International Graduate School for the Study of Regional Powers (HIGS).


Eröffnungsrede

María Emma Mejía Vélez studierte Journalismus an der Universidad Pontificia Bolivariana de Medellín und der Universidad del Valle sowie Kinematographie in London bevor sie in der Lateinamerikaabteilung des BCC zu arbeiten begann. Nach ihrer Rückkehr nach Kolumbien folgten Tätigkeiten als Leiterin des Nationalen Instituts für Kinematographie, als Generalsekretärin in der Präsidialkampagne von César Gaviria und zwischen 1990 und 1993 als Sicherheitsberaterin des Präsidenten für Medellín. Im Jahr 1993 wurde sie zur Botschafterin Kolumbiens in Spanien ernannt. Zwei Jahre später kehrte sie in ihr Heimatland zurück, um das Amt der Bildungsministerin unter der Regierung von Präsident Ernesto Samper zu übernehmen. Im Jahr 1996 wurde Frau Mejía zur Außenministerin Kolumbiens ernannt. Dieses Amt bekleitete sie bis 1998. Im Jahr 1999 ernannte Präsident Andres Pastrana sie zur Chefunterhändlerin im aufkeimenden Friedensprozess mit den FARC. Zudem war sie Mitglied der zivilen Vermittlerkommission bei den Friedensgesprächen zwischen der Regierung und der ELN. Außerdem engagiert sie sich in gemeinnützigen Stiftungen und arbeitete als Journalistin. Seit dem 9. Mai 2011 ist Frau Mejía Generalsekretärin der UNASUR.


Plenum I

Prof. Dr. Eckart D. Stratenschulte ist seit 1993 Leiter der Europäischen Akademie Berlin und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Trägervereins „Europäische Akademie Berlin e.V.“. Er vertritt die Akademie nach außen und gegenüber den Gremien des Vereins. Als Akademieleiter ist er verantwortlich für die Koordination und die wissenschaftliche, pädagogische und administrative Leitung der verschiedenen Arbeitsbereiche der Europäischen Akademie Berlin. Ebenso führt er Sonderveranstaltungen sowie eigene Seminare durch. Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter für Fragen der europäischen Integration am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin. Prof. Stratenschulte publiziert regelmäßig Artikel und Bücher zu europäischen und gesellschaftspolitischen Fragen. Er studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Soziologie.


Christian von Wissel, Architekt und derzeitig Doktorand im Fachbereich Visuelle Soziologie an der Goldsmiths, University of London, ist seit 2004 Mitglied des Stadtforschungkollektivs Citámbulos in Mexiko-Stadt. In seiner Funktion als Architekt und Stadtplaner ist Christian von Wissel regelmäßig als Gastkritiker tätig, unter anderem für UAM, Mexico City (2007, 2009), DSD Delft Design School, University of Delft (2008), die Heinrich-Böll-Stiftung (2009) und die Bauhaus Stiftung Dessau (2010). 2008 nahm er erfolgreich an der Urban Age-Konferenz (London School of Economics & Alfred Herrhausen Gesellschaft) in São Paulo teil und organisierte die Veranstaltung und Ausstellung „Citámbulos - Urban Strategies. A Mexico City – Berlin Dialogue“ (Deutsches Architekturzentrum Berlin), die 2009 auch in Mexiko-Stadt gezeigt wurde. Zu seinen Publikationen zählt unter anderem „Citámbulos - Mexico City. Reise in die mexikanische Megacity“ (Mitherausgeber, 2008).


Dr. Renato Cymbalista, Architekt und Stadtforscher, promovierte in Architektur an der Universidade de São Paulo. Von 2003 bis 2008 war er als Programmkoordinator im Fachbereich Urbanistik tätig, heute ist er Präsident des Instituto Pólis, eines unabhängigen sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts mit den Schwerpunkten Zivilgesellschaft und Stadtentwicklung. Außerdem ist er Professor für Stadtgeschichte an der Fakultät für Architektur und Urbanistik an der Universidade de São Paulo sowie Autor zahlreicher Publikationen und Fachaufsätze zu Stadtgeschichte, -planung und -verwaltung. Herr Cymbalista arbeitete als Gastforscher an den Universitäten ISCTE-Lisboa (2004), Universidade Nova de Lisboa (2005-6) sowie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (2008) und ist Mitherausgeber der Fachzeitschrift für Stadt- und Regionalforschung „Revista Brasileira de Estudos Urbanos e Regionais“.


Dr. Andreas Mehlhorn ist Strategie- und Technologieberater und leitet derzeit bei Siemens die Beratung für Mobilität und Städte. In seiner langjährigen Tätigkeit hat Andreas Mehlhorn mit interdisziplinären Teams aus Technologen, Stadtplanern und Ökonomen neue Ansätze für städtische Infrastrukturen in diversen Metropolregionen der Welt entwickelt und Transformationsprozesse begleitet. Sein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Bewertung der Auswirkungen neuer Technologien auf eine nachhaltige Stadtentwicklung. Zu diesem Themenfeld ist Andreas Mehlhorn ein weltweit gefragter Teilnehmer an Konferenzen und Paneldiskussionen, wie z.B. dem Foro Bogotá 2038 (2008), der Global City Conference in Abu Dhabi (2010) oder der Intelligent Cities Conference in Hamburg (2011).


Tischveranstaltung I

Christian Daude ist seit 2008 Ökonom beim Entwicklungszentrum der OECD, wo er zurzeit den Americas Desk sowie auch die Makroökomische Abteilung leitet. Zwischen 2000 und 2008 war er als Forschungsökonom mit Fokus auf Lateinamerika und Schwellenländer bei der Inter-Amerikanischen Entwicklungsbank und der Europäischen Zentralbank tätig. Seine Forschungsschwerpunkte, zu denen er viele Beiträge in Zeitschriften und Sammelbändern veröffentlicht hat, sind internationale Makroökonomie und Finanzen, Fiskalpolitik sowie Wachstum und Produktivität. Er hat seinen Ph.D. und Master of Arts in Wirtschaftswissenschaften an der University of Maryland in College Park absolviert.


Mayi Antillón Guerrero, Ministerin für Wirtschaft, Industrie und Handel von Costa Rica, studierte Politikwissenschaften an der Universitad de Costa Rica. Von 2006 bis 2009 war Frau Antillón Parlamentsabgeordnete und von 2006 bis 2008 Fraktionsvorsitzende der „Partido Liberación Nacional“. Unter Präsident Arias hatte sie 2008 das Amt der Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und Handel und der Vorsitzenden im Sonderausschuss zur Überprüfung der „Ley del Sistema de Banca para el Desarrollo (SBD)“ inne. Von Januar 2009 bis Mai 2010 bekleidete sie das Amt der Ministerin für Kommunikation. In den Jahren 2006 bis 2008 war sie Mitglied des Ausschusses für wirtschaftliche Angelegenheiten.Im privatwirtschaftlichen Sektor war sie außerdem über 12 Jahre Vizepräsidentin der costaricanischen Industriekammer. Dort förderte sie unter anderem verschiedene Gesetzesprojekte zugunsten des produktiven Sektors, zur Stärkung der Klein- und Mittelbetriebe (KMU) und zur nationalen Qualitätssicherung. Sie unterstützte außerdem das Programm und die Prämierung von unternehmerischen Spitzenleistungen, das Zentrum für umweltschonendere Produktion und das „Programa ACTUAR“ zur Entwicklung des Arbeitssektors in der Privatwirtschaft. Ferner war Frau Antillón Geschäftführerin des costaricanischen Kammerverbandes und Direktorin des Bereichs Institutionelle Entwicklung des Zusammenschlusses der Privatunternehmen in Zentralamerika und Panama (FEDEPRICAP).


Dr. Luis Carlos Villegas Echeverri ist seit 1996 Präsident des nationalen Industrieverbandes der Republik Kolumbien (ANDI), einem der größten und einflussreichsten Branchenverbände des Landes. Daneben ist er Präsident des Nationalrats für Privatwirtschaftsverbände und Aufsichtsratmitglied des internationalen Arbeitgeberverbandes. Außerdem gehört er diversen Aufsichtsräten von Finanz- und Industrieunternehmen Kolumbiens an. Davor war er unter anderem Wirtschaftsberater der Kolumbianischen Botschaft in Frankreich und stellvertretender Außenminister Kolumbiens. Dr. Villegas studierte Rechtswissenschaften und Sozialökonomie an der Päpstlichen Universität Javeriana in Bogotá und hat einen Master in Öffentlicher Verwaltung der Universität Paris.


Tischveranstaltung II

Prof. Dr. Matthias Herdegen ist derzeit Direktor des Instituts für Öffentliches Recht und Direktor am Institut für Völkerrecht der Universität Bonn. Außerdem ist er Mitglied des Zentrums für Europäisches Wirtschaftsrecht, Direktor am Interdisziplinären Lateinamerika-Zentrum der Universität Bonn und Mitglied des Vorstands des Zentrums für Entwicklungsforschung. Des Weiteren fungiert er als korrespondierendes Mitglied der Academía de Jurisprudencia von Kolumbien, hat eine Ehrenprofessur an der Päpstlichen Universität Javeriana und der Universität Rosario (Bogotá) sowie eine Gastprofessur unter anderem an der Sorbonne, der New York University, der City University von Hong Kong und der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) inne. Dazu ist er Mitglied des Menschenrechtsausschusses der International Law Association, Mitglied der Kommission für Justizreform von Kolumbien und Mitherausgeber des Grundgesetzkommentars „Maunz/Dürig“.


Dr. Gilbert Armijo Sancho ist seit April 2002 Richter am Verfassungsgericht Costa Ricas und lehrte zwischen 1997 und 2010 als Professor für Justizverwaltung in Mittelamerika und Panama an der Universidad Nacional de Heredia. Sein Forschungsschwerpunkt, zu dem er viele Beiträge in Zeitschriften und Büchern veröffentlicht hat, liegt auf Umweltrecht. Er studierte an der Universidad de Costa Rica und an der Universidad Carlos III in Madrid Jura und war als Gastprofessor an verschiedenen Universitäten weltweit tätig.


Prof. Dr. Hernando Yepes Arcila leitet seit 2002 das Institut für Öffentliches Recht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät und ist Mitglied des „Consejo de Regentes“ der Päpstlichen Universität Javeriana in Bogotá. Davor war Prof. Yepes unter anderem Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung von 1991, Mitglied des Obersten Gerichtshofs, Mitglied des Staatsrats sowie Mitglied des Verfassungsgerichts und des Obersten Richterrats. Von 1998 bis 1999 war er außerdem Minister für Arbeit, Sicherheit und Soziales unter der Regierung von Andrés Pastrana.


Christian Leffler, Generaldirektor Amerika im Europäischen Auswärtigen Dienst, wurde 1955 in Göteborg geboren und erwarb den Bachelorgrad in Politik und Internationale Beziehungen an der London School of Economics (LSE). Nach der Promotion am Graduate Institute of International Studies in Genf trat er 1980 in den schwedischen Auswärtigen Dienst ein. Nach Tätigkeiten auf Posten in Kairo und Paris schloss sich eine Tätigkeit in der Politischen Abteilung des Ministeriums in Stockholm an. 1996 ging er zur Europäischen Kommission als „Antici“ der Kommission und Leiter der für die Koordinierung der Beziehungen zum Ministerrat verantwortlichen Arbeitseinheit im Generalsekretariat. 1999 wurde er stellvertretender Büroleiter des Kommissionsmitglieds für Außenbeziehungen, Chris Patten. Von 2002 bis 2007 war er Direktor für den Nahen Osten und das südliche Mittelmeer in der für Außenbeziehungen zuständigen Generaldirektion der EU-Kommission. Anschließend war er Kabinettschef von Margot Wallström, der Vizepräsidentin der Kommission für Institutionelle Beziehungen und Kommunikation. Im Jahr 2010 bekleidete Christian Leffler den Posten des Stellvertretenden Generaldirektors in der Generaldirektion für Entwicklung und die Beziehungen zu afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten und war Berater der Hohen Vertreterin der EU für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) und Vizepräsidentin der EU-Kommission Catherine Ashton; er unterstützte sie bei den Vorbereitungen für den Aufbau des neuen Europäischen Auswärtigen Dienstes. Seine derzeitige Aufgabe übernahm Christian Leffler Anfang 2011.


Tischveranstaltung III

Daniel Klingenfeld ist seit 2009 am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung als Referent Professor Schellnhubers für den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) tätig. Weiterhin promoviert er bei Professor Edenhofer. Er ist Absolvent der Harvard Kennedy School (Master in Public Policy) und der ESCP Europe (M.Sc. in Management). Daniel Klingenfeld begann seine Studienlaufbahn an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (BWL / Interkulturelles Management). Nach Abschluss des Vordiploms sowie einem einjährigen Studienaufenthalt an der University of Technology Sydney setzte er sein Managementstudium an der Wirtschaftshochschule ESCP Europe in Paris, London und Berlin fort. Als McCloy Scholar absolvierte er ab 2006 ein zweijähriges Aufbaustudium an der Harvard Kennedy School. Energie- und Klimapolitik, aber auch Umweltwissenschaft und Energietechnik gehörten zu den Studienschwerpunkten. Nach Studienabschluss war Daniel Klingenfeld in den USA im Bereich „Climate Change and Clean Energy“ bei IHS Cambridge Energy Research Associates tätig. Aufbauend auf weiteren Arbeitserfahrungen im Energiebereich, beispielsweise bei der National Commission on Energy Policy in Washington D.C., beschäftigt er sich insbesondere mit Fragen der globalen Energie- und Klimapolitik und den damit verbundenen Herausforderungen.


Dr. Everton Vieira Vargas ist seit 2009 Botschafter von Brasilien in der Bundesrepublik Deutschland. Nach einem Studium der Rechtwissenschaften am Centro Universitário do Distrito Federal (UniDF) und der Internationalen Beziehungen an der Boston University beschloss er seine akademische Laufbahn mit einem Doktor in Soziologie an der Universität Brasília. Auslandsposten führten ihn an die Brasilianische Botschaft in Bonn, an die Ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen (VN) in New York und an die Botschaft in Tokio. Im Außenministerium in Brasilia war er Leiter des Umweltreferats, brasilianischer Chefunterhändler bei internationalen Foren (u.a. beim Gipfel in Johannesburg 2002) sowie Untergeneralsekretär Politik I (VN, multilaterale Themen, bilaterale Beziehungen zu Europa, den Vereinigten Staaten und Kanada). Er war auch Sherpa des brasilianischen Staatspräsidenten bei den G8 + 5 Gipfeltreffen (2007/2008). Außerdem war er Aufsichtsratsmitglied der Brasilianischen Weltraumbehörde und der Interministeriellen Kommission für Meeresresourcen sowie für Klimawandel.


Maxine Nestor wurde 2008 als regionale Energiepolitikberaterin vom „Caribbean Renewable Energy Development Programme“ (CREDP) eingestellt. CREDP wird von der Bundesrepublik Deutschland gefördert mit dem Ziel eines positiven Beitrags zu Verringerung des CO2-Ausstoßes sowie einer Verminderung der Abhängigkeit der Karibik von fossilen Brennstoffen. Frau Nestor arbeitet derzeit in der Partnerorganisation, dem Sekretariat der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM). Sie ist hauptverantwortlich in der Energieabteilung tätig. Dies umfasst die Beratung von CARICOM Mitgliedsstaaten zur Ausgestaltung und Umsetzung nationaler sowie regionaler Energiepolitik. Zuvor war sie in verschiedenen Funktionen bei der Regierung von Guyana beschäftigt, unter anderem als Beraterin des Premierministers für Stromregulierung. Frau Nestor ist Anwältin.


Tischveranstaltung IV

Dr. Peter Birle ist Politikwissenschaftler. Er leitet die Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen Instituts der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin und ist Lehrbeauftragter an der FU Berlin. Den Schwerpunkt seiner neueren Forschungsarbeiten bilden die internationalen Beziehungen Lateinamerikas, insbesondere die regionalen Kooperations- und Integrationsprozesse sowie die Beziehungen mit den USA und Europa. Für das Ibero-Amerikanische Institut koordinierte er seit dem Jahr 2005 einen deutsch-argentinischen Austauschprozess zum Thema „Urbane Erinnerungskulturen im Dialog: Berlin und Buenos Aires“, aus dem auch verschiedene Veröffentlichungen hervorgegangen sind.


Dipl. Pol. Elke Gryglewski, geb. 1965, absolvierte von 1985 bis 1987 einen Freiwilligendienst mit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) in Neve Shalom und Umm el Fahm, Israel. Nach einem Studium der Politikwissenschaft und Lateinamerikanistik in München, Santiago de Chile und Berlin ist sie seit 1992 freie Mitarbeiterin und seit 1995 feste wissenschaftlich-pädagogische Mitarbeiterin in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Ihre Dissertation zum Thema Erinnerung in der multikulturellen Gesellschaft ist derzeit in Vorbereitung.


Dr. Margarita Vannini ist Historikerin. Sie promovierte im Bereich der Geschichte Zentralamerikas an der Universidad Nacional de Nicaragua (UNAN-Managua) und der Universidad de Costa Rica (UCR). Seit 1990 ist sie Direktorin des Instituto de Historia de Nicaragua y Centroamérica (IHNCA) der Universidad Centroamericana in Managua. Sie koordinierte unterschiedliche Forschungsprojekte in den Bereichen Sozialgeschichte, Erinnerungskulturen sowie Kulturmanagement. Des Weiteren ist Frau Dr. Vannini Herausgeberin mehrerer Publikationen und verfasste Sozialprognosen unter Einbeziehung von Fragen der Erinnerungspolitik und dem Gebrauch neuerer Technologien. Frau Dr. Vannini ist Ehrenmitglied der Academia Nicaragüense de Genealogía sowie der Academia de Ciencias de Nicaragua.


Dr. Margarita Romero Méndez ist Gynäkologin. Sie studierte Medizin an der Universidad de Concepción in Chile und an der Freien Universität von Brüssel, Belgien. Seit 2004 ist sie Aufsichtsratsmitglied der Corporación Parque por la Paz Villa Grimaldi, deren Präsidentin sie zurzeit ist. Darüber hinaus ist sie Aufsichtsratsmitglied des Museo de la Memoria y de los Derechos Humanos in Santiago de Chile sowie der Women's Institute Foundation. Während der Militärdiktatur in Chile wurde sie als politische Gefangene im Marinestützpunkt Talcahuano festgehalten, bevor man sie zwang, ins Exil zu gehen. Zwischen 1975 und 1988 lebte Frau Dr. Romero Méndez im politischen Exil in Belgien. Nach ihrer Rückkehr nach Chile trat sie der chilenischen Ärztekammer bei, wo sie der Kommission zur Solidarität für Ärzte, die Opfer von politischer Unterdrückung geworden waren, beitrat. Des Weiteren ist sie Co-Autorin zweier Bücher, Porque fuimos médicos del pueblo (1993) und Ellos se quedaron con nosotros (1999), die als Hommage an Ärzte geschrieben wurde, die während der Militärdiktatur hingerichtet wurden oder als Verschollen gelten.


Plenum II

Miguel Brechner Frey verantwortet in Uruguay das Bildungsprogramm Plan Ceibal, das 2007 mit dem Ziel gegründet wurde, landesweit den Zugang zu digitalen Bildungsressourcen zu gewährleisten. Als erstes Land weltweit schaffte es Uruguay zwei Jahre später, jedem Schüler im Klassenraum seinen eigenen Laptop zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig erhalten Lehrer Fortbildungsangebote und Lehrmaterial zur digitalen Alphabetisierung. Mit einem Abschluss als Diplomingenieur der King’s College University in London und einem Master in Telekommunikationen des Imperial College of London war er in der privaten Wirtschaft tätig, bevor er 2005 zum Vorsitzenden des Laboratorio Tecnológico de Uruguay ernannt wurde.


Dr. Velia Cecilia Bobes wurde in Kuba geboren und promovierte in Soziologie am El Colegio de México. Sie ist Professorin an der Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales (FLACSO) in Mexiko. Sie unterrichtete an Universitäten in Kuba, Guatemala, der Dominikanischen Republik und Mexiko. Zu ihren Publikationen zählen Los laberintos de la imaginación: repertorio simbólico, identidades y actores del cambio social en Cuba (Labyrinths of the Imagination: Symbolic Repertoire, Identities and Agents of Social Change in Cuba - El Colegio de México, 2000) und La nación inconclusa. (Re)constituciones de la ciudadanía y la identidad nacional en Cuba (The Unfinished Nation. (Re)constitutions of Citizenship and National Identity in Cuba - FLACSO, México, 2007). Sie forscht derzeit zu den Themen Citizenship und Zivilgesellschaft sowie Migrationsbewegungen in Lateinamerika.


Prof. Dr. Sérgio Costa ist Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin und Forschungsprofessor am Forschungsbereich Recht und Demokratie des Brasilianischen Zentrums für Planung und Analsye (CEBRAP) in São Paulo sowie einer der Sprecher des desiguALdades.net Kompetenznetzes Interdependente Ungleichheiten in Lateinamerika. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und Soziologie in Brasilien und Deutschland, habilitierte an der Freien Universität Berlin. Er arbeitete zuvor unter anderem an der Universidade Federal de Santa Catarina in Brasilien und an der Universität Flensburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören politische und vergleichende Soziologie und Sozialtheorie mit speziellem Fokus auf Demokratie, soziale Ungleichheit und kulturelle Differenz, Rassismus und Antirassismus sowie soziale Bewegungen und transnationale Politik. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehören: Decolonizing European Sociology. Interdisciplinary Approaches ( Ashgate 2010, Mitherausgeber); Brasilien heute (Vervuert 2010, Mitherausgeber); Brazil and the Americas: Convergences and Perspectives (Vervuert 2008, Mitherausgeber) und Vom Nordatlantik zum 'Black Atlantic' (Transcript 2007, auch in Portugiesisch erhältlich: Dois Atlânticos, Ed. UFMG 2006)


Vorstellung der EU-LAK-Stiftung

Dr. Benita Ferrero-Waldner ist gegenwärtig Präsidentin der EU-LAK-Stiftung. Nach einer Tätigkeit als Exportleiterin in der Privatwirtschaft ist sie seit 1984 österreichische Diplomatin. Von 1995 bis 2000 war sie als Staatssekretärin und Kabinettsmitglied für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit zuständig. Danach folgte bis 2004 das Amt der Bundesministerin für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Österreich. Schließlich bekleidete sie das Amt der EU-Kommissarin für Außenbeziehungen und Nachbarschaftspolitik (2004-2009) sowie für Außenhandel (2009-2010).