Konferenz

The re-turn of beauty II

Konferenz

Sa 14.5.2005
10h
Eintritt frei mit Anmeldung

Die Konferenz bildet den Schlusspunkt des Projekts "Über Schönheit". Sie wird die Themen, die in Performances, Filmen, Diskussionen und in der Ausstellung angesprochen worden, aufnehmen und diskutieren.


Programm 14. Mai 2005


10 Uhr – 13.15 Uhr

Wendy Steiner: The model and the re-turn of beauty

"Das Modell ist das körpergewordene Subjekt der Kunst. Die Künstler der Moderne ignorierten es oder verweigerten sich ihm. Die Feministinnen präsentierten es entweder als Opfer oder als Bürde. Angesichts dieser Vergangenheit besteht das Problem für zeitgenössische Künstler darin, das weibliche Subjekt darzustellen ohne es zu entmachten oder eine Nostalgie für die vormoderne Kunst zu entfachen. Dieses Dilemma hat das Modell in letzter Zeit zu einem zentralen Anliegen von Literatur und Kunst gemacht."

Wendy Steiner ist Professorin für Englisch an der University of Pennsylvania. Sie ist Autorin von The Trouble with Beauty (2001).


Marie Luise Angerer: Beauty Cuts

Als die französische Künstlerin Orlan sich zu Beginn der 90er Jahre unter das Messereines Schönheitschirurgen legte, war die Reaktion des Kunstpublikums äußerst ambivalent. Irritierend war nicht nur die Tatsache, dass sie diese Eingriffe als Kunstpraxis inszenierte, sondern auch der Umstand, dass wir - als Zuschauer - dieser Schnitt-Technik ausgesetzt waren. Heute können derartige Operationen als Real-TV, Fernsehserien und in anderen Formaten täglich konsumiert werden. Nicht der Körper ist obsolet (wie das letzte Jahrzehnt des Cyberhypes uns ständig suggeriert hat), sondern die sozio-kulturelle Matrix von Geschlechtsidentitäten ist von einer operativen Schnittpraxis absorbiert worden."

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Vortrag Marie Luise Angerer ist Professorin für Gender und Medien an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Angerer ist Autorin von Future Bodies. Zur Visualisierung von Körpern in Science und Fiction (2002).


Lev Manovich: Info-Aesthetics

"Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erklärten Künstler, Architekten und Designer, dass Maschinen und maschinell produzierte Formen schön seien. Diese Vorstellung hat die Ästhetik des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst. Heute sollten wir aber andere Fragen stellen: Was ist die neue Schönheit, die für die globale Informationsgesellschaft spezifisch ist? Wenn wir uns tatsächlich vom Modernismus zum 'Informationalismus' bewegt haben, welche neue Ästhetik, welche kulturellen Formen und Sensibilitäten sind in diesem Übergang enthalten."

Lev Manovich ist Medienkünstler und unterrichtet Medienkunst und –theorie an der University of California, San Diego. Er ist Autor von The Language of New Media (2001) und des demnächst erscheinenden Buches Info-Aesthetics.


14.30-18.00h

David Eng: The Beauty of Family

"Meine Forschung zu Familie und Verwandschaftsverhältnissen im späten 20. Jahrhundert konzentriert sich insbesondere auf transnationale Adoptionen asiatischer Kleinkinder durch weiße europäische und nordamerikanische Eltern. Ich untersuche, wie die mimetische Beziehung zwischen Eltern und Kind exakt an der Stelle des Ästhetischen unterbrochen wird, und zwar in der notwendigen Bewertung und Nachbewertung der Schönheit eines vorher unbekannten Kindes. Auf welche Weise dient die transnationale Adoption dazu, das elterliche Mandat in einem globalen Zeitalter des multikulturellen Lebens neu zu verankern?"

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David Eng ist Außerordentlicher Professor für Englisch an der Rutgers University, New Jersey. Er ist Autor von Loss: The Politics of Mourning (2003), Racial Castration: Managing Masculinity in Asian America, (2001), Q & A: Queer in Asian America (1998).


Els van der Plas: Beauty as a basic need

"Was ist schön? Wo, wann und warum, und wie können wir Kunst in den unterschiedlichen kulturellen Kontexten verstehen? Ich werde auch die Rolle untersuchen, die Kunst und Schönheit in komplexen Gesellschaften, auch zum Beispiel in Kriegsgebieten und posttraumatischen Gesellschaften spielen."

Els van der Plas ist Kunsthistorikerin, Kritikerin und Kuratorin. Sie ist Direktorin des Prince Claus Fund for Culture and Development, Den Haag.



Podiumsdiskussion: The Globalization of Beauty

mit Els van der Plas, Olu Oguibe, Gayatri Spivak

Moderation: Ackbar Abbas, Direktor des interdisziplinären Centre for the Study of Globalization and Cultures (CSGC),



Anmeldung:

Petra Stegmann

Haus der Kulturen der Welt

John-Foster-Dulles-Allee 10

10557 Berlin

E-Mail: stegmann@hkw.de