Panel

The Outsourced / Outsourcing User (part II)

mit Olga Goriunova, Florian Alexander Schmidt, IOCOSE

Sa 2.2.2013
14.30h
8 €, ermäßigt 5 €

Netzkultur BWPWAP wurde von intimen Communitys getragen, deren Basis gemeinsame Interessen waren. Die Web-2.0-Ära etablierte eine kommerzielle Massenkultur, die von den von Usern generierten Inhalten lebt. Heute eignen sich Kulturproduzenten wie Künstler, Wissenschaftler und Journalisten die auf Partizipation basierende Massenkultur für ihre Zwecke an.

In dieser Diskussion über Kunst- und Kulturproduktion, die der Logik folgt, dass „Crowdsourcing das neue Outsourcing ist“, kommen zwei Ansätze zusammen. Das Projekt A Crowded Apocalypse der Künstlergruppe IOCOSE und Florian A. Schmidt, der mit besonderem Augenmerk auf Crowdsourcing-Methoden den Einfluss der Open Source-Bewegung auf Verfahren im Design untersucht. In A Crowded Apocalypse heuern Mikro-Outsourcing-Services Arbeiter auf der ganzen Welt an, im öffentlichen Raum zu demonstrieren, und kreieren so eine globale Verschwörungstheorie. Schmidt vertritt die These, dass die Zusammenarbeit in dem Raum, in dem Crowdsourcing-Plattformen agieren, zwischen herkömmlicher Peer Production und der Ausbeutung von freier Arbeitskraft für kommerzielle Zwecke oszilliert.

Kündigt Crowdsourcing den Beginn einer Zeit an, in der Kulturproduzenten gleichzeitig outsourcen und geoutsourct werden und zu Produsern werden? Wird ein Produser also zunehmend vom professionellen Arbeitsmarkt und von öffentlicher Kulturförderung abgeschnitten? Dieses Panel setzt sich mit wechselnden Modalitäten des Users, wie User/Prosumer, User/Producer oder User/Outsourcer, auseinander. Es stellt diese binären Beziehungsmodelle in Frage und präsentiert Kunst- und Forschungsprojekte, in denen solche User-Positionen, die einerseits von vernetzten Crowds ausgebeutet werden und sich andererseits selbst deren Materialien und imaginäre Investitionen aneignen, spielerisch unter die Lupe genommen werden.