Screening

Remade Reproductions

Malcolm Le Grice, Volker Schreiner, John Smith, Dietmar Brehm, u.a.

Mi 30.1.2013
18h
8 €, ermäßigt 5 €

Im kommerziellen Film ist das Remake eines erfolgreichen Stoffes alltäglich, die Studios gehen – meist zu Recht – davon aus, dass das Original inzwischen ohnehin vergessen sei, zumindest im Kino.

Ganz anders ist das im künstlerischen Film. Hier steigt der Wert eines Werkes mit dem Alter. Wenn die Arbeit nicht völlig von der Bildfläche verschwindet, wird sie museal und damit „ewiger“ Bestandteil des Kanons. Das Remake einer künstlerischen Arbeit richtet sich nicht an das Publikum, es ist ein imaginärer Dialog des Künstlers mit einem fremden oder sogar seinem eigenen Werk. After Lumière – L'Arroseur arrosé greift einen Klassiker des frühen Kinos auf und erzählt eine erfundene Geschichte hinter den bekannten Bildern. Der an Monsterfilmserien angelehnte Titel Return to the World of Dance beschreibt eine über ein Jahrzehnt gehende Serie von Arbeiten über das Verhältnis des Publikums zum zeitgenössischen Tanz. Hollywood Movie inszeniert Nam June Paiks aggressive Handlungsanweisung zum Betrachten von Mainstreamfilmen mit den Stars eben dieser Filme und führt die Avantgarde so wieder in die Arme des Entertainments zurück. Well Then There Now ist die Animation eines nicht realisierten Filmskripts von John Zorn aus den 1980er Jahren. In The Man Phoning Mum projiziert der Künstler das neue, farbige Material auf seinen Schwarzweiß-Klassiker aus den 1970er Jahren. XXX! basiert auf einer niemals verwendeten 16-mm-Rolle aus dem Archiv des Künstlers, die dieser mit einer digitalen Kamera von der Leinwand abfilmt und so das sterbende Medium Film in ein neues Format überführt.


After Lumière – L'Arroseur arrosé, Malcolm Le Grice, uk 1974, 14 min

Return to the World of Dance, Dan Boord and Luis Valdovino and Marilyn Marloff, us 2011, 7 min

Hollywood Movie, Volker Schreiner, de 2012, 7 min

Well Then There Now, Lewis Klahr, us 2011, 14 min

The Man Phoning Mum, John Smith, uk 2011, 12 min

XXX!, Dietmar Brehm, at 2011, 8 min