Lesung

Gao Xingjian (Paris/France)

Mi 29.3.2006
19h
Eintritt: 5 €, ermäßigt 3 €

In chinesischer und deutscher Sprache mit Übersetzung.

Gao Xingjian, Copyright: Promo

Moderation: Sabine Peschel (Sinologin und Redakteurin, Deutsche Welle, Bonn)

Mit Gao Xingjian liest der einzige chinesische Träger des Literaturnobelpreises in dieser Reihe.

Er wurde 1940 in Ganzhou (Provinz Jiangxi) in Ostchina geboren. Bis 1962 studierte er am Institut für Fremdsprachen in Beijing französische Literatur, wurde dann im Zuge der Kulturrevolution zwanzig Jahre lang zur "Umerziehung" aufs Land gezwungen. Ab 1980, vier Jahre nach Maos Tod, erschienen die ersten Schriften von Gao Xingjian: Mit seinem Essay „Erkundungen in modernen Erzähltechniken“ und dem Theaterstück „Das Warnsignal“ bezog er Position für eine reflektierte Aufnahme westlicher Literaturmodelle. In diesen Jahren entstanden viele seiner Erzählungen. Das nächste, vom absurden Theater geprägte Stück „Die Busstation“ brachte ihm den Durchbruch, aber auch das Verbot. Er wurde Ziel einer politischen Kampagne und zog sich aufs Land zurück. 1985/1986 lebte er als DAAD-Stipendiat in Berlin, 1987 verließ er China endgültig und lebt seither in Paris. Nach den Tiannanmen-Ereignissen trat er 1989 aus der Partei aus, seine Schriften wurden in China endgültig verboten. In Paris schloss er 1992 den Roman „Der Berg der Seele“ ab, 1999 den Roman „Das Buch eines einsamen Menschen“. Seine jüngsten Theaterstücke verfasste er in französischer Sprache, 1998 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an. 1992 wurde er Träger des Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres, 2000 erhielt er dem Literatur-Nobelpreis.


Veröffentlichungen auf Deutsch:

- Nächtliche Wanderung. Essays zum Theater (2000, Mnemosyne)

- Auf dem Meer. Erzählungen (2000, S. Fischer Verlag)

- Der Berg der Seele. Roman (2001, S. Fischer Verlag)

- Das Buch eines einsamen Menschen. Roman (2004, S. Fischer Verlag)