Filmvorführung und Diskussion

Über Kontinuität

Florian Schneider mit Thomas Heise

So 3.6.2012
12h
Eintritt: 6 €/4 € | Tageskarte: 15 €/12 €
Onlinetickets:
Peter Nestler, Tod und Teufel, Deutschland 2009, Filmstill, © Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen

„Continuity“ im kinematografischen Sinn impliziert die Fabrikation einer Illusion von linearer Zeit und zusammenhängendem Raum. Wenn sich Kino mit der Geschichte von Kolonialismus und Faschismus auseinandersetzt, bedeutet dies die Konfrontation mit einer ganz anderen Form von Kontinuität: Plötzlich erweist sich das scheinbar Vergangene als unmittelbarer Teil der Gegenwart.

Der lachende Mann – Bekenntnisse eines Mörders

Walter Heynowski/Gerhard Scheumann, DDR 1966, 35 mm, 66 min

Die Regisseure locken in ihrem Dokumentarfilm den als „Kongo-Müller“ in den Kriegen gegen die antikolonialen Befreiungsbewegungen gefürchteten Söldner Siegfried Müller in ein Filmstudio, um seine militaristische Gesinnung unter Alkoholeinfluss bloß zu stellen.


Wundkanal - Hinrichtung für vier Stimmen

Thomas Harlan, BRD/Frankreich 1984, 107 min

"Wundkanal" ist der Weg, den eine Kugel einnimmt, wenn sie in einen Körper eindringt. Thomas Harlan, Sohn des Regisseurs von "Jud Süss", engagiert den 1962 zu lebenslanger Haft verurteilten SS-Massenmörder Alfred Filbert als vermeintlichen Schauspieler, um ihn in ein Verhör zu verwickeln, als wäre er von einer Gruppe politischer Aktivisten entführt worden. Die Wirklichkeit erscheint als Fiktion der Fiktion und zieht Verbindungen zwischen dem manipulierten Selbstmord französischer Kriegsgefangener im 2. Weltkrieg und der Todesnacht von Stammheim 1977.eiten zu einem Film, in dem sich die Ebenen von Vergangenheit und Gegenwart überlagern, verwirren und entwirren.


Tod und Teufel

Peter Nestler, Deutschland 2009, Beta Sp, 56 min

Der Regisseur und Drehbuchautor Peter Nestler rekonstruiert das Leben seines Großvaters Eric von Rosen anhand von Fotos, Reiseberichten und privaten Filmaufnahmen. Der schwedische Abenteurer, Ethnologe und Großwildjäger Graf von Rosen hatte sich durch diverse Forschungsreisen in der Nachhut kolonialer Völkermorde sowie als glühender Antisemit und Vorreiter des skandinavischen Nationalsozialismus einen Namen gemacht.


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