35 mm Persien

Ein dreitägiges Filmfest zur Geschichte und Archäologie Irans im Film mit angeschlossenem Kolloquium

Mi 19.10.2005
Eintritt frei

In Iran hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine eigene dokumentarische Filmsprache entwickelt, die sich deutlich von den Filmtraditionen des Westens absetzt. Die archäologischen Fundstätten bilden eine Konstante, an der sich die Entwicklung der filmischen Repräsentation und Interpretation durch iranische und europäische Regisseure vorführen lässt. Der Vergleich zwischen europäischen und iranischem Filmschaffen zu diesem Thema wird nicht nur kritisch hinterfragt, sondern auch eingehend diskutiert.

Es sollen die unterschiedlichen Aspekte der Darstellung von Archäologie unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet werden. Zugleich stellt sich die Frage, wie diese Darstellungen wiederum als Folien für eigene Träume oder historische Identifikationsmodelle eingesetzt werden.


Kolloquium

Bilder der Wirklichkeit? Über die Kreation von Identitäten im archäologischen Film.

Die Darstellung der archäologischen Wirklichkeit im Film umfasst weit mehr als lediglich die Einordnung der Funde und ihrer Ausgrabungen, sondern bietet zugleich Projektionsflächen für verschiedene Ebenen der Interpretation. So werden Bilder der Vergangenheit entworfen, die Teil einer persönlichen und kulturellen Identität sind oder werden sollen.

Wie werden solche Bilder evoziert, interpretiert, aber auch instrumentalisiert? In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen stehen nicht nur archäologische Ausarbeitungen im Vordergrund, sondern auch deren filmische Umsetzung und assoziative Einordnung. Die Erschaffung von Traditionen speziell im archäologischen Film soll im Rahmen dieses Kolloquiums theoretisch bis philosophisch betrachtet und diskutiert werden.


9 - 18h

Mohammad Reza Aslani, Eine Ontologie der Archäologie

Sultana Zorpidu, Wie Identitäten über kulturelle Symbole erzeugt werden. Eine Inszenierung gesellschaftlicher Machtverhältnisse


Kaffeepause 11 - 11.30h


Cornelius Holtdorf, Der Archäologe in Film und Alltagskultur

Torsten Junge, Wahnsinnig genial - Repräsentationen wissenschaftlicher Akteure

Patricia Rahemipour, Bilder der Wirklichkeit? Das Beispiel Persien


Mittagspause 14 - 15h


Oksana Sakisova und Barbara Wurm, Baustellen des Sozialismus: Das "Land des Löwen und der Sonne" zwischen Projekt und Projektion (Zu Vladimir Erofeevs Persien-Film)

Stefan Hauser, Wahlverwandtschaften. Bemerkungen zu der besonderen Position Irans in der deutschen Altertumsforschung der ersten Hälfte des 20. Jhs.


Kaffepause 16.15 - 16.30h


Thomas Tode und Tom Stern, Mit der Kamera durchs "wilde Persien" - Westliche Reisefilme der 20er und 30er Jahre


anschließend Abschlussdiskussion


Organisation:

Deutsches Archäologisches Institut, Eurasien-Abteilung

Dr. Barbara Helwing und Patricia Rahemipour

Im Dol 2-6, Haus II

14195 Berlin