Konzert

Bob Neuwirth / Ish Marquez: Seele und Energie

Greenwich Village - Folk und Anti-Folk

Sa 13.10.2007
21h
Eintritt: 13 €, ermäßigt 10 €, Festivalpass für alle Folk-Konzerte 50 €
Bob Neuwirth , Foto: Henry Leutwyler

Seit den Zeiten von Pete Seeger versammelt sich die Folk-Szene im New Yorker Greenwich Village. Unbefriedigt von der aufwändig produzierten kommerziellen Popmusik und dem immer abstrakter werdenden Jazz begannen die Folkies in den 1950er Jahren nach Simplizität, Authentizität und Wurzeln zu suchen. Sie fanden Blues, Bluegrass, Gospel, Work Songs, britische Mörderballaden und vieles mehr, was schon fast vergessen war und aus dem schließlich das Genre Folk erwuchs. Mit Bob Dylan wurde es in den 1960er Jahren weltbekannt. Doch auch heute noch findet man im Village jede Menge improvisierte kleine Clubs sowie junge und nicht mehr ganz so junge Menschen, die meistens lediglich zur Gitarrenbegleitung poetische und politische Songs singen, die eine selbstbewusste Gegenposition zur industriell gefertigten Popmusik darstellen.

Im Haus treffen Veteranen des Sixties-Folks auf junge Vertreter des so genannten Anti-Folks, die häufig stark Punk-Rock-beeinflusst sind.


Bob Neuwirth ist ein Künstler mit vielen Facetten: Maler, Poet, Schauspieler, Produzent und Performer. Er schrieb mit an dem legendären „Mercedes Benz“-Song von Janis Joplin, arbeitete zusammen mit seinem Freund Bob Dylan, was auch der Film “Don't Look Back” von D.A. Pennabaker dokumentiert, filmte das Monterey Pop Festival und war natürlich in Woodstock. In den 1960er-Jahren tourte er mit

Künstlern der Folk-Szene durch die USA und 1975 stellte er die Band für Bob Dylans „Rolling Thunder Revue“ zusammen. Das Allroundtalent produziert seit den 1980er Jahren seine eigenen Alben. Vom rohen Folk bis zur kubanischen Leichtigkeit - Bob Neuwirth schöpft seine Kreativität immer wieder neu aus.

Bob Neuwirth tritt beim Konzert im Haus gemeinsam mit dem herausragenden Musiker und Filmkomponisten David Mansfield auf, seinem langjährigen Kompagnon, der mit jungen 18 Jahren bereits Mitglied eben dieser „Rolling Thunder Revue“ war. David Mansfield spielte vier Jahre in mehreren Bands von Bob Dylan, produzierte Soundtrackalben für die Filme "Heaven's Gate" und "The Sicilian" und arbeitete mit Musikern wie Iggy Pop, Meatloaf und Johnny Cash zusammen.


Energiegeladen sind die Auftritte von Ish Marquez, der wie Jeff Lewis der Szene um den legendären Cake Shop in der Ludlow Street entstammt. Er selbst beschreibt sich als „James Dean, Jimi Hendrix und Pavarotti in einer Person“ und betont, wie wichtig der Tamla-Motown-Einfluss für seine Songs ist.


Das Programm "Greenwich Village" kuratiert Detlef Diederichsen zusammen mit Jeff Lewis, selbst ein Anti-Folk-Sänger und exzellenter Kenner der Historie des Genres.